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Interessantes in Kurzform aus dem Berchtesgadener Land mit Rupertiwinkel - dem Südosten Bayerns - und darüber hinaus


Schneeglöckchen ist nicht gleich Schneeglöckchen

Schneeglöckchen ist nicht gleich Schneeglöckchen. Im Volksmund unterscheiden sich die Beiden für das Eine mit dem Beinamen „das Echte“ und für das Andere einfach nur Schneeglöckchen. Beiden gemein: Nach Schnee und kaltem Winter als Frühlingsboten sehnlichst erwartet. Beiden gemein: Sie stammen aus der Familie der Amaryllisgewächse und der Standort wenn möglich in Auwäldern und Laubmischwäldern oder in Parks oder Hausgarten unter Sträuchern im lichten Schatten. Der große, gut erkennbare Unterschied liegt an den Blüten: Beim Schneeglöckchen zeigt sich die Blütenhülle mit drei weißen freien äußeren Blütenhüllblättern und drei verwachsenen grünlichweißen kleineren inneren Blütenhüllblättern. Die Blüte der Frühlingsknotenblume – auch Märzenbecher, Märzbecher, Märzglöckchen oder Großes Schneeglöckchen genannt - die sechs Blütenhüllblätter sind gleichgestaltet und gefärbt und ähneln einem Becher. Beide besonders geschützt gelten sie auf der Roten Liste stehend als gefährdet. Bitte in der freien Natur nicht pflücken oder gar ausgraben und bitte beachten: giftig!



Die Uferinger Schnalzer mit der alten Technik des „Handwechsel“

Allerorten im Rupertiwinkel und nahen Österreich knallen die Goaßln seit dem 2. Weihnachtsfeiertag (26. Dez.) und die Goaßl verschwindet dann am Faschingsdienstag wieder für das restliche Jahr. Nur dieser kurze Zeitraum „erlaubt“ das Ausüben dieses mindestens auf das Jahr 1600 zurückzuverfolgenden Brauchs.  Den Winter und die Geister der dunklen Jahreszeit soll das Aperschnalzen mit der langen aus Hanf gedrehten Goaßl vertreiben, die Erdgeister wieder aufwecken und zeugt bis heute von der Lebensfreude der Bevölkerung. Die große Beliebtheit bei Alt und Jung führt sich sicherlich u.a. auf die kurze Zeitspanne des Ausübens zurück.
Aus dem „wilden“ Schnalzen einzeln oder in Gruppen mit teilweise schon kleinen Preisschnalzen entstand um die Mitte des letzten Jahrhunderts das heutige Rupertigau-Preisschnalzen, der Höhepunkt der „Schnalzersaison“ – ein Wettkampf der Schnalzerpassen.
Das Ursprüngliche mit der Technik im „Handwechsel“ geht in den letzten Jahrzehnten immer mehr verloren, da man ohne das Umgreifen eine schnellere Abfolge erreichen kann. Die Ästhetik der Bewegung verliert dabei jedoch. Die Schnalzer in Ufering in der Gemeinde Teisendorf halten aber bis heute – und wie sie bestätigen - auch für die Zukunft an der alten Technik fest. Schon die Kinder lernen das „Umgreifen“.
„Handwechsel“ - für den Kenner eine Augenweide! Der etwas kürzere Stiel und die Umgreiftechnik macht es möglich, mit gleichem Kraftaufwand auf „beiden Seiten“ die gleiche Lautstärke des Knalls zu erzeugen. Das viele Üben dafür lohnt.
https://www.youtube.com/watch?v=-ggp0gfyoiA


Laternen weisen den Weg in Laufen a.d. Salzach

Auf dem Weg vom Stille-Nacht-Platz ausgehend über den Salzachdamm und den Europasteg nach Laufen leuchten Laternen mit den Kunstwerken des Neumarkter Künstlers Johann Weyringer. Symbolisch soll das Licht der Laternen in der Weihnacht von der Stille-Nacht-Kapelle ausgehend die Botschaft des Friedens in die Welt hinausgetragen.


Höglwörth - die Perle des Rupertiwinkels

Auf dem Weg von Teisendorf Richtung Anger – beim Anwesen Mayerhofen - tut sich der Blick weit auf: Das einmalige, als Perle des Rupertiwinkels zu bezeichnende ehemalige Augustiner Chorherrnstift liegt malerisch zu Füßen mit dem imposanten Gebirgsstock von Hochstaufen, Mittelstaufen und Zwiesel im Hintergrund. Das von unten zu hörende Schlagen der Kirchturmuhr erinnert und mahnt gleichzeitig an das über 700 Jahre währende Leben und Wirken der Augustinerchorherrn in diesem bis heute so einmalig an die Zugehörigkeit zum Erzstift Salzburg erinnernde ehemalige Kloster.

Die Augustiner prägten das Leben und das Land in den Besitzungen weit verstreut über das heutige Salzburger Land und den Rupertiwinkel in ihrer Seelsorge und durch ihre Arbeit.

Nach der Auflösung wegen unüberwindbarer Streitigkeiten zwischen Probst Gilbert Grab und dem Domkapitel und immer wieder auftretender Geldnot endet die lange Geschichte des Klosters 1817 und am 14. Juni 1821 übernimmt Philipp Wie-ninger – Brauereibesitzer aus Teisendorf – nach dem Kauf die Schlüssel für die Gebäude des Klosters – außer Stiftskirche und Hofrichterstock.


Kanada oder Rupertiwinkel

Kanada oder Rupertiwinkel? Eine Landschaft wie der weltberühmte Indian Summer in Nordamerika. An der Straße zwischen Schönram und Laufen. Im Hintergrund das weite Panorama von Untersberg und Hochstaufen und wie ein Auge mit seinen dunklen Wassern der Moorsee …
Aus dem Hochmoor Schönramer Filz holte sich die Bevölkerung ihren Brenn- und Streutorfvorrat. Von den 1920er Jahren bis 1998 lieferte das Filz großflächig abgebaut Brennmaterial und später den Rohstoff für Blumenerden. Die schon in den 1970er Jahren angelaufene Renaturierung macht dieses Gebiet inzwischen zu einem für Jedermann sichtbar von der Natur langsam zurückeroberten Land.


Die Sarchengräber im Friedhof von Lessach (Lungau)

Die einheitlichen „Sarchengräber“ im einzigartigen Friedhof von Lessach - Lungauer Gemeinde auf 1198 m (Land Salzburg) - mit lt. Friedhofsverordnung vorgeschrieben nur guss- oder schmiedeeisernen Kreuzen:
„Im Tod sind alle Menschen gleich“ … Dies war und ist die Veranlassung, einen derartigen Friedhof zu schaffen. Die Sarchen: schwarz und silber bemalte Holzbretter umrahmen die Grabstätte.


Blumenschmuck im Rupertiwinkel

Kaum ein Haus oder Bauernhaus, kaum ein Ort, Dorf oder Weiler, kaum ein Gemüse- oder Vorgarten in unserem schönen Rupertwinkel, der in den Sommermonaten nicht glänzt mit herrlichem Blumenschmuck. Ob an den Balkonen, an den Fenstern, auf den Terrassen und Beeten – der Wunsch, sich mit Blumen aller Farben, Formen und Sorten zu umgeben, der Wunsch danach ergreift beinahe von jedem Besitz, sich nach den gegebenen Möglichkeiten solch ein Fleckchen zu schaffen. In Arbeit und gleichzeitig Erholung, Erlebnis und gleichzeitig Freizeit, Erfolg und gleichzeitig Rückzugsgebiet lohnen sich Schönheit und Faszination der Blumenpracht.
 


Das Land vor den Bergen - der Rupertiwinkel

Die wunderbare Voralpenlandschaft „das Land vor den Bergen“ erhielt das typische Aussehen durch die letzte Eiszeit vor ca 18 000 Jahren – die „Würmeiszeit“. Die Gletscherzungen aus den Zentralalpen kommend schoben sich über dieses Gebiet hinweg und hinterließen nach dem Abschmelzen tiefe „Schürfwunden“, die sich mit Wasser füllten und den Seenreichtum erklären. Die Gletscher häuften mit ihrem Geschiebe sanfte Moränenhügel an, die das so typisch- sanfthügelige Land entstehen ließen.


Sommerlicher Sonnenaufgang über dem Rupertiwinkel

Der Sonnenaufgang – ein einmalig-mystischer Moment im Tagesablauf. Die Dunkelheit der Nacht beginnt sich am Horizont in einem schmalen Streifen aufzuhellen und langsam steigt das noch schwache Licht des Tages am Firmament nach oben, um schlussendlich im strahlend-warmen Licht der Sonne seinen Höhepunkt zu finden.
Diese ganz besonderen Minuten lassen sich das ganze Jahr über erleben, jedoch je nach Jahreszeit zu unterschiedlichen Zeiten. Sonnenaufgang zur Zeit der Sommersonnenwende (21. Juni) in der Region des Rupertiwinkels um 5:15 Uhr und bei der Entstehung der Bilder (28. Juli) von der Fürmann Alm hoch über Anger bereits knapp eine halbe Stunde später.


Pidinger Klettersteig am Hochstaufen

In den Nordabstürzen des Hochstaufen (mit seinen 1771 m der östlichste Gipfel der Chiemgauer Alpen) –der wohl schönste und schwierigste Klettersteig Deutschlands. In den schneefreien Monaten - am besten Juni-Oktober - kommen Hunderte, diese meist mit Seilen versicherte Tour zu durchsteigen. Sieht der „Abzweig“ mit dem Hinweisschild noch völlig ungefährlich aus, ändert sich dies für die nächsten Stunden komplett. Nur für geübte und konditionsstarke Kletterer empfiehlt sich der unter Leitung des Pidingers Sepp Reichenberger mit seinen Helfern 2003 in 1500 Arbeitsstunden errichtete Steig – Material Gemeinde Piding – Arbeitszeit ehrenamtlich von den Erbauern.
Interessant: Die Kletterroute führt im oberen Teil über eine vom bekannten Bergsteiger Willo Welzenbach (50 Erstbegehungen - * 13. 10.1899 in München; † wahrscheinlich 14. 7. 1934 am Nanga Parbat) und F. Liebler 1921 erstbegangene, später kaum Beachtung findende Route.


Das Wegkreuz auf dem Schwarzenberg hoch über Neukirchen

Landschaft – Kultur – Sport – gleich von dreierlei erzählt das Wegkreuz auf dem Schwarzenberg hoch über Neukirchen. Landschaft: In die Schönheiten des Rupertiwinkels schweift der Blick über die blühenden Wiesen hinaus in das weite Land. Sport: Radeln und Wandern von Neukirchen hinauf auf den Höhenrücken des Schwarzenberges führt der Weg weiter Richtung Siegsdorf. Geschichte: Von der über viele Jahrhunderte (vermutlich bereits ab der Römerzeit) andauernden Geschichte des Erzabbaus am Teisenberg erzählt der im Eisenwerk Achthal gegossene Herrgott am Wegkreuz. Wegen Umbauarbeiten ist das über den Eisenabbau und Verhüttung erzählende Museum in Achthal derzeit geschlossen.

 

Mit prachtvollem Federkleid - der Star

Mit farbenprächtig bunt schillerndem Federkleid – der Star (Sturnus vulgaris) – er füttert jetzt im Frühjahr aufopferungsvoll seine Jungen. Diese Pracht trägt der Star jedoch nicht das ganze Jahr über. Im Frühjahr schillert das schwarze Federkleid je nach Lichteinfall metallisch grün, blau oder violett mit auf der Oberseite kleinen, hellen Punkten. Die Jungvögel gehen in graubraun auf ihre ersten Flüge. Im Spätsommer mausern die Vögel - sie tauschen ihr Federkleid zum sog. Schlichtkleid mit einem perlenähnlichen Muster aus. Man meinte beinahe, es mit einem anderen Vogel zu tun zu haben.

 

Wirnstlbauer Sankt Anna Kapelle Sillersdorf

Ein Kleinod der Kulturlandschaft des Rupertiwinkels: Die Wirnstlbauer Sankt Anna Kapelle in Sillersdorf. Da das Datum der Erbauung unbekannt stützt sich die Beschreibung in der Ausführung des Kurzführers von Saaldorf-Surheim „Schätze der Kulturlandschaft“ an die am Eingang des Wirnstl-Anwesens in Sillersdorf zu findende Jahreszahl 1899. Da an der Kapelle neuromanische stilistische Merkmale abzulesen sind und Herr Dr. Benker (BLfD) die Kapelle in diese Zeit einordnet, dürfte hier ebenfalls die Jahrhundertwende anzunehmen sein. Diese Annahme stützt sich auch auf die Geburt der Wirnstl-Tochter Anna 1899 – hier auch der Name der Kapelle abzuleiten.

 

Aufham in der Gemeinde Anger - die Jakobuskirche

Aufham – gelegen am Fuße des mächtigen Hochstaufen schaut dieser Ort hinaus über das Stoißer Achental hinüber zum Högl. Eine wichtige Handelsstraße für den Transport von Gütern wie Salz aus Bad Reichenhall, Eisen aus Achthal und Marmor vom nahen Untersberg führte durch den Ort. Die Wahl des Jakobus-Patroziniums für die Kirche könnte auf diese Straße und den Pilgerweg – den Jakobsweg - zurückzuführen sein. Jakobswege durchziehen auch heute noch auf verschiedensten Routen ganz Europa mit dem Ziel Santiago de Compostela in Galicien (Spanien).

 

Ein perfektes Zusammenspiel

Galanthus und Scilla bifolia geben sich die Ehre im Windschatten des mit Moos bewachsenen Baumstammes … ein perfektes Zusammenspiel in den zarten Farben der Blüten und der mächtigen Form des Baumes im lichten Auwald.
Galanthus – das Schneeglöckchen bereits im langsamen Verblühen und Scilla bifolia – das Josefsblümchen im Aufblühen: beide der Beginn der Blumenpracht der Natur nach dem langen, kalten Winter– es sieht so aus, als suchten sie mit dem Grün des Mooses als Hintergrund eine Farbkomposition von weiß und blau.

 

Das Leben erwacht ...

Ruhig dahinfließend wärmen sich die Wasser der Sur in der immer höher steigenden Frühjahrssonne. Das Leben erwacht …
Mit dem Quellgebiet im Kühmoos (Surberg) und der Mündung in die Salzach auf Höhe Triebenbach (Stadt Laufen) sucht sich die Sur ihren Weg mit starken Richtungsänderungen durch die Landkreise Traunstein und das Berchtesgadener Land. Kaum zu glauben, welch zerstörerische Kraft dieser 43 km lange, friedlich anmutende Fluss bei Hochwasser entwickeln kann. Der Bau der Surtalsperre (Surspeicher) in den Jahren 1965 bis 1968 an der Landkreisgrenze Berchtesgadener Land / Traunstein schützt inzwischen den Mittel- und Unterlauf der Sur weitgehend vor gefährlichen Hochwässern.

 

Das Berchtesgadener Land Brot

Deutschland - das Land der Brotkultur ...
Besonderes, aus alten Sorten wieder vermehrtes und im Berchtesgadener Land angebautes Getreide lässt ein Brot der Sonderklasse entstehen:
Heimisches Getreide, gemahlen in heimischen Mühlen, verbacken in heimischen Bäckereien ...
... ein ausgezeichnetes Biosphären-Produkt!
Beim Fototermin über das Werden dieses besonderen Brotes im Brothaus Marktbäcker Neumeier in Teisendorf geht gleich ein frisch gebackener, noch handwarmer Laib für mich über den Ladentisch.

 

Gelungene Rettung einer aus dem Gleichgewicht geratenen Flusslandschaft
Der Mittergraben in den Salzachauen – Saaldorf/Surheim – Freilassing

Aus dem Grußwort der Infobroschüre des damaligen Bürgermeisters von Saaldorf/Surheim Ludwig Nutz zur Sanierung des Mittergraben (Juli 2004): „Mit Freude durften wir dann zur Kenntnis nehmen, dass der Mittergraben als Seitenarm der Salzach und somit als Gewässer 1. Ordnung eingestuft wird. Somit konnte der Ausbau als vorgezogene Maßnahme der Salzachsanierung finanziert werden.“ Der über 25 Jahre beharrlich verfolgte Wunsch, durch fachgerechte Renaturierung diese ausgetrocknete Aue wieder zu bewässern und der Natur zu überlassen, ging damit in Erfüllung. „Die Rettung einer aus dem Gleichgewicht geratenen Flusslandschaft.“
Ergebnis heute: Ein faszinierendes Biotop …

 

Der "Thomastag" - die Wintersonnenwende

21. Dezember – der Thomastag – ein von Mensch und Tier sehnlichst erwarteter Tag. Seit der Sommersonnenwende am 21. Juni verkürzte sich die Tageslänge stetig. Viele Mythen und viel Brauchtum ranken sich daher um diesen besonderes „dunklen“ Tag. Denn die Sonne macht sich ab jetzt wieder auf den Weg von ihrer flachsten Position am Horizont hinauf in die Höhen des Firmaments und die Helligkeit verlängert sich wohltuend und merklich Minute um Minute. Das sehnliche Warten beschreibt ein Sprichwort: Neujahr um an‘ Muggenschritt (5 Min.), Dreikönig und an Hahnentritt (10 Min.), Sebastiani um an Hirschensprung (35 Min.) und Lichtmess um a ganze Stund‘. Grund für dieses Phänomen: die „Schieflage“ der Erdachse in ihrer Umlaufbahn um die Sonne.

 

In der Klosterkirche von Laufen steigt die Spannung
Alles fiebert hin auf die Geburt des Jesuskindes

Die Spannung steigt. Alles fiebert hin auf den Hl. Abend mit der Geburt des Jesuskindes. Jedoch bis dahin baut die Krippengemeinschaft in der Klosterkirche von Laufen die Szene noch einmal von der jetzt zu sehenden Herbergssuche um und gibt - wie bei jeder der über das ganze Jahr zu sehenden 26 Bilder - der nicht nur bei den kleinen Besuchern so beliebten „Krippenkatze“ den ihr gebührenden Platz. Um die 1000 Figuren und Tiere durften das Jahr über auf die 310 x 110 cm große „Bühne und zeigen das Leben Jesu, aber auch Bilder des Alten Testamentes.

 

Nikolaus und Krampus besuchen die Familien
Brauchtum im Advent - der Zeit vor Weihnachten

Am Abend vor dem 6. Dezember, dem Gedenktag Bischof Nikolaus von Myra († 6. Dezember 326), zieht „Nikolaus“ von Haus zu Haus. Im Rupertiwinkel gewandet als katholischer Bischof mit Mitra, Krummstab und Messgewand bringt Nikolaus den Kindern kleine Geschenke – Nüsse und Obst. Aus seinem Goldenen Buch lesend ermahnt er die Kinder und hat besonders aber viel Lobendes in seinem Buch stehen. Seinen Worten Nachdruck verleihend scheppert Krampus - dunkel gekleidet und mit das Gesicht verhüllender Fellmütze mit langer, roter Zunge - als Begleiter des Nikolaus mit der Kette und zeigt drohend die Rute.

 

Sonnenaufgang über den Abtsdorfer See

Ein Relikt aus der letzten Eiszeit – der Abstorfer See (auch Haarsee genannt) liegt scheinbar wie ein riesiger Wassertropfen im Gemeindegebiet von Saaldorf/Surheim. Auf der Nordseite verläuft an den Ufern des Sees die Grenze des Stadtgebietes von Laufen. Nach dem Rückzug des Salzachgletschers (Würmeiszeit – das Ende der Eiszeit datiert sich ungefähr auf vor 18 000 bis 10 000 Jahren ) füllte sich die als „Schürfgrube“ bezeichnete Senke mit Wasser. Der Abtsdorfer See – von den Einheimischen liebevoll Abtsee genannt – bezeichnet sich ob der guten Wasserqualität als einer der fischreichsten Gewässer Bayerns. Die dunkle Färbung des Sees deutet nicht – wie man glauben könnte – auf Moorwasser hin, sondern stammt von huminsäurehaltigen Zuflüssen aus dem nahen Haarmoos.

Bildbeschriftung:
Sonnenaufgang über den Abtsdorfer See mit dem prägnanten Gaisberg und rechts klein der Kirchturm von Abtsdorf

 

Suchen und Finden - Ein Steg, der Länder verbindet
Europasteg über die Salzach

Ein Steg über die Salzach verband über die Jahrhunderte Laufen an dem einen Ufer mit dem zu Laufen gehörenden Ortsteil Altach (der flussabwärts liegende Ortsteil vom heutigen Oberndorf) am gegenüberliegenden Ufer. Über die Jahrhunderte aber verstand es der Fluss mit gewaltigen, alles zerstörenden Hochwässern diesen jedes Mal wieder aus der Notwendigkeit der Verbindung heraus neu errichteten Steg zu vernichten.
Nach der letztmalig endgültigen Zerstörung 1920 und da inzwischen die 1903 eingeweihte Länderbrücke als Übergang die Fußgänger und den zunehmenden Straßenverkehr aufnahm, stellten immer wieder finanzielle Probleme und die Weltkriege den Bau des von der Bevölkerung hüben und drüben so sehr gewünschten Salzachsteges zurück. Erst mit dem Wegfall der Grenzen und damit keiner Grenzkontrollen mehr rückte der Bau wieder in den machbaren Fokus und fand mit der Einweihung am 8. Dezember 2006 als Europasteg seinen krönenden Abschluss.

Bildbeschriftung:
Sonnenaufgang über den Europasteg mit Laufen - der Europasteg mit den sichtbaren Holzpfeilern des alten Steges  -  der Steg 1907 gebaute und durch das verheerende Hochwasser 1920 wieder zerstörte Holzsteg

 

Suchen und Finden - Teisendorf im Rupertiwinkel
Sonnenaufgang über Teisendorf

Noch knapp zwei Monate wandert die Sonne auf ihrem Weg über den Horizont Richtung Süden. Ein frühmorgendlicher Spaziergang auf den Schelmberg hinauf mit einem im weiten Rund zu erlebenden Panoramablick über Teisendorf (Rupertiwinkel) lohnt mit den wärmenden Strahlen der Herbstsonne.Diese Wärme der Strahlen erhellt in einmaliger Leuchtkraft das monumentale Kreuz auf dem Schelmberg mit den fast lebensgroßen Figuren - Gewicht der Figuren: Christus 3 Zentner, Marienstatue 4 Zentner.
Zum Andenken an die Volksmission von 1854 ging der Eisenguss der Figuren im heimischen Werk in Achthal in Auftrag. Ein Jahrhundert hindurch stand dieses Missionskreuz an der südlichen Außenwand der Pfarrkirche. Danach fanden Corpus und Madonna auf der Schelmberghöhe eine neue geeignete Heimstatt. Das mächtige Holzkreuz erfuhr seit der 1. Aufstellung 1946 mehrmals eine Erneuerung.

Bildbeschriftung:
Sonnenaufgang über Teisendorf vom Schelmberg aus und das monumentale Kreuz auf dem Schelmberg

 

Suchen und Finden - im Lungau (Österreich)
Die Kirche ohne Strom - Pfarrkirche St. Georg in Thomatal

Die Kirche ohne Strom – faszinierend und verwunderlich zugleich. Eine moderne Gemeinde mit aller nötigen Infrastruktur - die Pfarrkirche erhält sich jedoch das eigentümlich „Historische“.
Ein Ausflug ins Lungau (Salzburger Land) in den wunderschönbunten Herbst hinein lohnt besonders mit dem Ziel Thomatal. Bekannt durch den ehemaligen Pfarrer Valentin Pfeifenberger (✱1914 - †2004): er – bezeichnet als der „Bischof von Lungau“ - trug gerne Tracht und lebte das Brauchtum, besonders das kirchliche Brauchtum. Sein Reiten auf einem echten Esel zum Palmsonntag brachte ihm und dem Ort Berühmtheit, große Aufmerksamkeit weit über die Grenzen des Lungau hinweg und noch zu Lebzeiten erfuhr er hohe Ehren: Eine vom Adneter Künstler Peter Wiener 1999 gestaltete Bronzefigur auf dem Vorplatz zur Kirche.
Dem Hl. Georg geweiht - die Wallfahrtskirche. Um die 50 Kerzen beleuchten zur Messe das Kircheninnere.
Eine Kurzbeschreibung: Erste Erwähnung 1470 – wahrscheinlich aus dem 13. Jahrhundert – bis heute ohne Strom und Heizung – Orgel mit Blasebalg.
Das Eintreten in die Kirche und die Erzählungen der ehem. Messnerin Maria Gautsch versetzen in eine andere Zeit …

Bildbeschriftung:
die Wallfahrtskirche St. Georg im Thomatal - Pfarrer Valentin Pfeiffenberger auf dem Esel - das Kircheninnere der Wallfahrtskirche

 

Suchen und Finden - im Berchtesgadener Land
Die Maler - Werbeträger für den Tourismus im Berchtesgadener Land

Die Maler suchten und fanden immer schon die schönsten Fleckerl, ihre Kunstwerke auf Leinwand zu bringen – in Öl, in Kreide, in Pastell – was sie auch immer für Techniken beherrschten. Lange bevor Hochglanzprospekte, Socialmedia und vieles mehr die Werbung bestimmten, waren sie es, die in ihren Gemälden von herrlicher Landschaft und Land und Leuten einmalige Schönheit zu Papier brachten. So kamen sie im 19. Jahrhundert auch in den Talkessel von Berchtesgaden, suchten die schönsten Winkel, typische Menschen …;  und tragen mit ihrem Tun und besonders in ihrem Verkauf der Gemälde an die Aristokratie und reiche Bürger in den Städten die Region Berchtesgaden „in die Welt hinaus“.
Bildbeschriftung:
farbenprächtiger Herbst am Malerwinkel mit Blick über den tief unten liegenden Königssee, weit hinten St. Bartholomä auf der Halbinsel Hirschau, umgeben von den mächtigen Gipfeln der Berchtesgadener Alpen

 

Suchen und Finden – im Rupertiwinkel
Die Marktstraße von Teisendorf „leuchtet“ in die hereinbrechende Nacht
Ein Schmuckkästchen für den Rupertiwinkel


Die 1980er Jahre: Kleine Kinder an der Hand, schwere Einkaufstaschen umgehängt und nun über die B 304 in der Ortsdurchfahrt im Markt Teisendorf – kann sich das heute noch jemand vorstellen? Einst Wohlstand bringende, von Pferde- und Ochsengespannen genutzte Handelsstraße für Güter wie Salz, Marmor, Sandstein und Güter des täglichen Bedarfes, später in der wachsenden Motorisierung wichtige Verbindung von Salzburg in Richtung München, dann Lärm und Gestank verbreitende Trennlinie zwischen der nördlichen und südlichen Häuserzeile des Marktes Teisendorf und heute Einkaufsstraße und Begegnungsraum in einem – die Marktstraße von Teisendorf im Wandel der Zeit.
Die über Jahrzehnte geplante und mit der Einweihung am 14. Juli 2000 eröffnete Ortsumgehung von Teisendorf macht eine komplette Neugestaltung der „historischen“ Marktstraße möglich. Aus nicht endendem Verkehr bildet sich ein lebens- und liebenswertes Ortszentrum ein Treffpunkt für Jung und Alt. Tagsüber geschäftige Einkaufsstraße mit gemütlicher Gastronomie und Cafe’s nutzt die Straße den hereinbrechenden Abend zum „zur Ruhe kommen“ und lädt zum Flanieren.
Immer wieder faszinierend für alle: besonders in der abendlichen Beleuchtung ausgeprägt zu erkennen die starke Biegung der Straße und die in der Historie der vergangenen Jahrhunderte erfolgte Renovierung mit dazu der Neuerstellung des Marienbrunnens 2003 nach altem Vorbild.
Alte Bilder: links um 1860 und rechts um 1930

 

Suchen und Finden – im Rupertiwinkel
Naturdenkmal Birnbaum

Ein Naturdenkmal: Der Birnbaum in St. Georgen bei Roßdorf – Gemeinde Teisendorf.
Dieser Baum gehört zu den dicksten Birnbäumen in Deutschland mit einem Stammumfang von 5,5 Meter (Stand: 2006) – Alter lt. Schätzung etwa 200–275 Jahre.

 

Suchen und Finden – im Rupertiwinkel
Perach mit Filialkirche St. Andreas und St. Rupertus – Gmd. Ainring

Sanfthügelig mit im Hintergrund den ersten Gipfeln der Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen - Der Rupertiwinkel! Sich hier auf die Suche begeben und sich immer wieder faszinieren lassen von dem, was sich findet.
Vor den Toren von Salzburg im Gemeindegebiet von Ainring direkt an der B 304 gelegen: Perach.
„Percha“ – wie im Heimatbuch der Gemeinde Ainring zu lesen – so der Name - 925 urkundlich erwähnt bei einem Gütertausch. Die Erbauung der kleinen Eigenkirche könnte in das 11./12. Jh. datiert sein - jedoch womöglich schon im 10. Jh. Im 13. Jh. dann vermerkt als Besitz des Klosters St. Peter Salzburg. Immer wieder im „Land vor den Bergen“ – dem Rupertiwinkel - zu finden der Hinweis auf die Römerstraße, die durch Teisendorf kommend über Perach nach Salzburg führte.


Farbenspiele der Natur – die Wespenspinne
Gefährlich sieht sie aus – die Wespenspinne. Körpergröße ungefähr 3 cm und mit den Beinen eine Größe von um die 7 cm – so hängt sie mittig in ihrem, in ungefähr 40 Minuten gebauten Netz mit ca 50 cm Durchmesser und dem charakteristischem Zick-Zack-Band. Sie wartet hier auf Beute, wickelt diese ein und tötet mit ihrem Gift. Jedoch kein Grund zum Fürchten. Ihre Giftklauen können menschliche Haut in der Regel nicht durchdringen. Nur an äußerst dünnen Stellen – wie zum Beispiel das Ohrläppchen - kann es ihr theoretisch gelingen; das Gift erzeugt dann leichte Schwellungen und Rötungen.
Vergeblich sucht man meist ein Männchen; im Gegensatz zum Weibchen unscheinbar braun und nur um die 6 mm Körperlänge. Es überlebt meist den Akt der Begattung nicht, da es die weibliche Spinne auffrisst.


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Das Wegkreuz  - ein Kleinod - am Karlsbach nahe Teisendorf

Ein Wanderweg rund um Teisendorf - der „Wanderweg Nr. 1“ – führt laut Wanderkarte „Teisendorf Ortsplan und Freizeitkarte“ die 11 km seiner Route in einer in rund 3 Stunden zu bewältigenden Strecke ohne Steigungen.
Eingeweiht am 5. Oktober 1997 geleitet ein Wegkreuz am Karlsbach mit Blick auf Teisendorf und hinüber zu Hochstaufen und Zwiesel die Wanderer (die Flur in der Flurkarte festgelegt als „Schießmoos“, gelegen zwischen den Marktvororten Karlsbach und Parmbichl). Eine Bank lädt ein zur Rast und zum Schauen, Sehen und Staunen ob der sich hier zeigenden wunderschönen Natur „nahe am Wasser“.
Der damalige Pfarrer von Teisendorf Karl Ellmann († 4.02.2022) und der damalige Bürgermeister Fritz Lindner wählten diesen Ort gemeinsam für das in der weiten Flur stehende Kreuz.
Pfarrer Ellmann zu seinen damaligen Beweggründen für die Errichtung: "Zum Dank meinerseits für die Hilfe in meiner gesundheitlich kritischen Situation."


Es ist Hochsommer im Rupertiwinkel

Über das reife, kurz vor der Ernte stehende Getreide geht der Blick in die Kulturlandschaft zu Anger und dem typischen Bergpanorama von Fuderheuberg, Hochstaufen und Zwiesel mit dem vor dem Zwiesel liegenden Reitberg und rechts dem Höhenrücken des Irlberg.
Reitberg und  Irlberg zeigen die über die Jahrhunderte in mühseliger Arbeit geschaffenen, für die Hügel typischen „Rodungsinseln“, um hier Landwirtschaft zu betreiben; denn oftmals konnten die Bauern den „Talgrund“ der Nässe wegen für die Landwirtschaft nur schwer oder gar nicht urbar machen.


Sommerlich im üppigen Blumenschmuck herausgeputzt – ein Haus mit Vergangenheit

Die letzte Eiszeit – die Würmeiszeit mit ihren bis zu 1100 m dicken Eismassen vor ungefähr 18 000 Jahren; die Römer um Christi Geburt, die auf ihrem gut ausgebauten Wegenetz durch die Lande zogen, regen Handel betrieben und mit ihren Soldaten sich das Land aneigneten; den „Einzug“ der Bajuwaren (ein Völkergemisch) - die nach den Römern um 500 n.Chr. das Gebiet besiedelten; die der guten Böden wegen als „Kornkammer“ von den Salzburger Erzbischöfen hochgehaltene Region (Spruch dieser Zeit: Unter dem Krummstab lässt sich gut leben mit dem Ende des Erzbistums 1816); diese vielen, vielen hunderte von Jahren lebte dieses Haus noch nicht …
Nein! Die letzten Jahrzehnte unter dem „Krummstab“ schon. Denn 1766 an einer wichtigen Straße von Salzburg her kommend Richtung Waging in Petting erbaut trägt es die Geschichte der letzten 256 Jahre mit Würde in die Zukunft …
Friedl Schuster, der jetzige Besitzer – erwarb es 1992 in verwahrlostem Zustand – wie er sagt – und restaurierte in jahrelanger Arbeit mit Unterstützung des Denkmalschutzamtes das im Salzburger Flachgaustil erbaute Haus. Jetzt strahlt es die Würde des Alters und die Freude des Besitzers gleichermaßen aus. Besonders erwähnens- und sehenswert: der Säulenbalkon, aufgehängt an den vier Pfetten. Nicht minder sehenswert: Die im üppigen Blumenschmuck der Bauerngärten mit viel Liebe zum Detail bepflanzten Beete und der von der Buntheit der Blumen überquellende Balkon.



Dort wo sich Saalach und Salzach zu einem Fluss einen

Dort wo sich Saalach und Salzach zu einem Fluss einen – dort bilden sie im Zusammenfließen den Saalachspitz, ein Augebiet mit einer Fläche von ca 18 ha. Als ein Teil des österreichischen „Landschaftsraum Salzachseen“ liegt der Saalachspitz zwischen dem Freilassinger Stadtteil Salzburghofen, dem Salzburger Stadtteilviertel Herrenau (Liefering) und der zu Bergheim gehörenden Ortschaft Muntigl. Die Wasser der beiden Flüsse kommen bei der Saalach (Gesamtlänge 105,5 km) aus dem Torsee und bei der Salzach (Gesamtlänge 225 km) aus dem Gebiet Salzachgeier (beides Kitzbühler Alpen /Tirol). Ab dem Saalachspitz gehen sie nun gemeinsam auf die Reise bis zum Inn (Mündung zwischen Burghausen und Braunau am Inn), mit dem Inn dann in die Donau (Passau) und finden schließlich nach ihrem weiten Weg das Ziel im Schwarzen Meer.

Auf den Bildern deutlich erkennbar in den Wassern beider Flüsse die verschiedenfarbige Fracht an Sedimenten
Foto links: der Zusammenfluss von Saalach und Salzach mit Blickrichtung Norden.             Foto rechts: der Saalachspitz mit Blickrichtung Süden zu den Bergen



„König Watzmann“ schaut im Norden seines Landkreises nach dem Rechten

„König Watzmann“ schaut über die niedrigeren, nördlich von ihm gelegenen Gipfel der Berchtesgadener Alpen hinweg im – wie man im Volksmund sagt - äußeren Teil seines Landkreises Berchtesgadener Land nach dem Rechten. Er – das Wahrzeichen des Landkreises - nutzt dabei ein Loch im für den Rupertiwinkel so typischen Wolkenhimmel und hält „Ausschau“ nach Abtsdorf (Gmd. Saaldorf-Surheim).
Mindestens bis in die Bronzezeit (die Bronzezeit zeitlich verortet zwischen 2200 bis 800 v. Chr.) lassen Funde eine Besiedlung des Gebietes rund um den Abtsdorfer See nachweisen. Ab 1229 bis 1806 gehörte Abtsdorf zum Erzstift Salzburg. Die Aufteilung des ehemaligen Landkreises Laufen in der Gebietsreform (1. Juli 1972) sprach Saaldorf mit dem Ortsteil Abtsdorf dem Berchtesgadener Land zu. Dominierend im Ortsbild die Filialkirche St. Philippus und Jakobus.



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Monumentales Wegkreuz – die hohe Kunst im Guss aus Achthal mit Eisen aus dem Teisenberg

Wohl um 1900 fand das monumentale Wegkreuz mit Jesus am Kreuz und unter dem Kreuz links Maria und rechts Johannes seinen Platz an der ehemaligen Straße von Hörafing über Neulend nach Weildorf. Ältere Bewohner der damaligen Gemeinde Weildorf wissen noch von der Straßenführung – jetzt ein Feldweg - durch das Dorf Neulend mit diesem an der Straße stehenden Wegkreuz und den Totenbrettern am Waldrand. In der Gestaltung dieser Figurengruppe zeugt es vom hohen Wert des Kunstgusses in Achthal.
Wie dieses Zeugnis gelebten Glaubens finden sich in der Region viele weitere in Achthal gefertigte Figuren und Figurengruppen für Wegkreuze.
Es lohnt zu suchen und zu finden.



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Theresienklause und die Irlmaier-Madonna in der Almbachklamm

Die Theresienklause (benannt nach Therese von Sachsen-Hildburghausen, der Gemahlin des damaligen Königs von Bayern Ludwig I.) in der Almbachklamm am Fuße des Untersberg:
Bereits um 1690 kennt die Geschichtsschreibung in der Almbachklamm eine Klause. Sie diente für die Salinen von Berchtesgaden und Schellenberg zur Versorgung mit Brennholz. Seit den 1830 Jahren besteht die jetzige Klause mit immer wieder Um- und Ausbauten. „Triften“ so nennt sich diese Art der Holzbringung - eine sehr schwere und gefährliche Arbeit. Die Holztrift in der Almbachklamm endet 1964.
Ein nicht ausgebauter Steig führt von der Klause die Klamm entlang bergauf zur „Irlmaier-Madonna“ mit einer – wie man sagt – heilbringenden Quelle. Der Weg sei aber nur absolut Trittsicheren empfohlen.
Das Verorten von Klause und Madonna bringen eine Besonderheit zu Tage: Klause und Madonna befinden sich im gemeindefreien Gebiet des Schellenberger Forstes. Solche meist unbewohnte Gebiete – Waldgebiete, Wasserflächen udgl - gehören zu keiner Gemeinde; die Verwaltungshoheit liegt in Händen des Landratsamtes und sie befinden sich meist im Eigentum des Landes (hier der Bundesrepublik Deutschland).



Suchen und Finden

Die Bildstöcklkapelle hoch über Bad Reichenhall
Imposant der Panoramablick von hier oben hinab in die Stadt und hinüber
zum mächtig dastehenden Gebirgstock von Zwiesel, Mittelstaufen, Hochstaufen und Fuderheuberg

Die Bildstöcklkapelle am Stadtberg hoch über Bad Reichenhall – beliebtes Ziel für Gläubige zur Andacht, für Wanderer und Radler zur Rast …
Errichtet 1910 steht sie an der Stelle eines früheren Marterls und verdankt ihr Bestehen über zwei Weltkriege hinweg vielen unermüdlich sich bis heute kümmernden Ehrenamtlichen.
Der Trachtenverein GTEV Alt Reichenhall renovierte die Kapelle 1948. Von der Stadt 1949 an den Verein übereignet blieb die Stadt jedoch Grundeigentümer. Auch beim Tausch mit dem Forstamt vom Stadtberg gegen Grundstücke in der Stadt blieb die Fläche rund um die Kapelle im Besitz von Bad Reichenhall.



Hinauf zur Kirchleitnkapelle hoch über Berchtesgaden

die Stele mit der Bronzeplastik der Friedenstaube „Selig, die Frieden stiften…“ weist den Weg

Der Weg von Berchtesgaden die "Kirchleitn" hinauf auf den Ponnzenzenbichl endet an der 2008 von Franz Brandner erbauten Kapelle der Seligpreisung. Die „Kirchleitn“ nennt sich nach dem wunderbaren Panoramablick hinab auf den Markt Berchtesgaden mit den von hier aus zu sehenden vier Kirchen des Ortes. Dem Ruf als einer der „Meistfotografierten“ in Bayern macht dieser Platz alle Ehre: Ein Kleinod in formschöner Bauweise mit den mächtig aufragenden Gipfeln des Watzmann …

 

 

Manchmal erscheint es wie ein Wunder
Ein Dorf verwandelt sich in eine Bühne – die Oberammergauer Passion

„Manchmal scheint es wie ein Wunder! Ein Dorf verwandelt sich in eine Bühne!“ Spielleiter Christian Stückl ist überwältigt von seinem über die letzten schweren Jahre das Passionsspiel weiterhin fest im Blick behaltenden „Leuten“ in Oberammergau.
Aus der Geschichte zu den Passionsspielen: Das Dorf Oberammergau befindet sich mitten in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges. Soldaten ziehen durch das Land und es herrscht der „Schwarze Tod“. Oberammergau jedoch kann sich mit strengster Abschottung lange Zeit gegen die Pest erwehren. Der Legende nach bringt 1632 ein Mann namens Kaspar Schisler die Pest ins Dorf und binnen weniger Tage sterben etwa 80 Erwachsene. Nichts wissend von Viren und Bakterien geloben sie, alle 10 Jahre die Passion aufzuführen - angeleitet von der katholischen Kirche, „die das Land fest im Griff hatte“ – so der Spielleiter. Die Kirche predigte Gott als zornigen alten Mann, der mit grausamer Krankheit bestraft. Mehr als 400 Orte spielen in Bayern damals „als Heilmittel“ die Passion und vertreiben die Pest – wie die Legende erzählt.
Heute – so Christian Stückl – prägt ein völlig anderes Gottesbild. Kriege, Krankheiten und Hungersnöte – für das Leid in der Welt sind wir selbst verantwortlich. Und dennoch hält das Dorf an der über die Jahrhunderte vielerorts verschwundenen Tradition fest.
Die Motivation in Oberammergau von in diesem Jahr 1400 Darstellerinnen und Darsteller und rund 400 Kindern hält trotz der Absage 2020 an und die Spiele beginnen mit der Premiere zu den 42. Oberammergauer Passionsspielen am 14. Mai 2022. „Wir wissen heute nicht wirklich, wie viele Menschen uns in diesem Jahr besuchen; wir wissen nicht, ob sich der schreckliche Krieg in der Ukraine ausweitet; wir wissen nicht, was Corona macht, ob es eine weitere Welle geben wird; aber wir haben unendliche Lust, unser Passionsspiel auf die Bühne zu bringen!“ – so Christian Stückl.

 

 

Mit dem Bus quer durch den Nationalpark Berchtesgaden hüben und Naturpark Weißbach drüben
„Grenzüberschreitendes Almerlebnis“! – auch wenn man nicht so gut zu Fuß ist oder kleine Kinder dabei hat

Der Almerlebnisbus ermöglicht mit einem kurzgetakteten Fahrplan, den Nationalpark Berchtesgaden mit dem Ausgangspunkt der Buslinie auf deutscher Seite am Nationalparkhaus am Hintersee (mit Zubringerlinien von Berchtesgaden und Ramsau) und auf österreichischer Seite den Naturpark Weißbach im Salzburger Saalachtal mit dem Ausgangspunkt in Weißbach b. Lofer (mit Zubringer von Unken/Lofer) per Buslinie mit vielen Haltestellen zu befahren. Auf der ehemaligen Salzstraße geht es wildromantisch an Almen vorbei und quer unter mächtigen Gipfeln. Die Schwere und Gefährlichkeit der über Jahrhunderte hier ihre Arbeit als Salzsäumer über den Hirschbichlpass (Grenze Deutschland/Bayern zu Österreich) verrichtenden (Transport von Salz per Tragtier) lässt sich nur erahnen – Hirschbichlpass: Grenze Deutschland/Bayern zu Österreich.
Auch viel und gerne genutzt die Buslinie: Die Haltestellen ersparen den oft stundenlangen Anmarsch zu Almwanderungen und zum Bergsteigen verschiedenster Anforderungen und Schwierigkeitsgraden.
Fahrplan: https://www.berchtesgaden.de/cdn/uploads/folder-almerlebnisbus-2022.pdf

Nationalparkhaus Klausbachtal                                                                                                  Almerlebnisbus am Fuße der Mühlsturzhörner                                                               das weite Gebiet der Bindalm


Das "Schießmoos" in Teisendorf
"Ein paar gute Schützen" mit einer oder zwei "Prüst und Zilpixen"

Im Häuserbuch des Marktes Teisendorf schreibt Helga Reindl-Schedl: Wann zuerst eine Schützenkompanie auf aufgestellt wurde, ist unbekannt. Ebensowenig wissen wir über den ersten Bau einer Schießstatt, sicher vor 1600.
Es geht in diesem Geschichtsrückblick wieder einmal um die Zugehörigkeit des heutigen Rupertiwinkel und somit auch Teisendorf zu Salzburg. Das Erzstift fordert z.B zum Schutz der „Hauptstadt“ Salzburg mit Schreiben von Erzbischof Paris Lodron 1632 an den Pflegeverwalter „ein paar gute Schützen“ mit einer oder zwei „Prüst- und Zilpixen“. Zur unbedingt notwendigen Übung stand die Schießstatt damals auf dem jetzt noch grundbuchamtlich in der Flurkarte festgelegten „Schießmoos“ zwischen den Marktvororten Karlsbach und Parmbichl.
Zum Heimatschutz entstanden brauchen die Schützen, um immer in „Übung zu sein, aufs Ziel zu schießen“, seit Einführung der „Pixn“ eine sehr lange Schießbahn, üblich sind 150 Schritt. Die Suche dürfte sich ziemlich schwierig gestaltet haben, darf doch für die Zeit des Übens niemand die Schießbahn queren. Sie finden diesen Platz im „Schießmoos“. Und somit erklärt sich der heute noch gebräuchliche Name für das Flurstück in Teisendorf zwischen Karlsbach und Parmbichl.
1844 dann errichtet Brauereibesitzer Max Christian Wieninger mit einigen „wackeren Bürgern“ eine neue Schießstatt für die kgl. priv. Feuerschützengesellschaft an der jetzigen Stelle im Teisendorfer Ortsteil Parmbichl.

das heutige Gebiet des Schießmoos                                                                                                                                                                                         12. September 1897 - die neue Schießstatt in Parmbichl


Eine Zwiebel kostete 10 000 Gulden
Im 17. Jahrhundert löste die Tulpe in Holland einen Börsencrash aus

Sie überziehen Parks, Vorgärten und Blumenbeete in den üppigsten Farben: Die Tulpen mit den etwa 3 000 unterschiedlichen Sorten.
Bereits ab etwa 1000 v. Chr. in den Gärten des Vorderen Orients gezogen, finden sie allmählich den Weg nach Mitteleuropa. Naturforscher Konrad Gessner (1685-1769) sieht die neuartigen Pflanzen im Garten eines Augsburger Kaufmanns und beschreibt die damals vorerst nur ganz in Rot Blühenden.
Ende des 16. Jahrhunderts gelangt die auch heute noch so beliebte Zwiebel nach Holland. Das milde Klima und der für die Zwiebel passende Boden lässt rasch zum Zentrum der Tulpenzucht werden mit derzeit rund 80 Prozent der Weltproduktion.
Kostet die Blumenzwiebel heute nur mehr einige Cent, bezahlte man 1636 / 1637 horrende Summen: Bis zu 10 000 Gulden - entspricht damals dem Wert eines der nobelsten Häuser Amsterdams. Die Rede ist auch von einem unbekannten Käufer, der bezahlte: 4 Tonnen Weizen, 8 Tonnen Roggen, 4 Ochsen, 8 Schweine, 12 Schafe, 500 Liter Wein, 250 Liter Bier, 100 Kilogramm Butter, 500 kg. Käse, ein Bett, ein Gewand und einen silbernen Trinkbecher.
Aus heutiger Sicht als „Warentermingeschäft“ betrieben platzt am 3. Februar 1637 die Spekulationsblase: Die Regierung regelt die Tulpenpreise gesetzlich – die Tulpenbörse bricht zusammen. An einem einzigen Tag fällt der Preis einer Zwiebel der Sorte „Semper Augustus“ von 13 000 auf 50 Gulden.



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Das Wegkreuz mit Totenbretter am Wegesrand

Ein Wegkreuz mit Totenbrettern – im südostbayerischen Raum ein Zeugnis gelebten Glaubens am Wegkreuz, an der Kapelle oder am Marterl in der Nähe des Wohnortes angebracht, mit dem Namen des Verstorbenen, Geburts- und Sterbedatum versehen.
Die Totenbretter lassen in ihrem Beginn sich geschichtlich nicht festlegen, gehen zurück auf Zeiten, da die Sargbestattung noch nicht üblich war, der Tote auf einem Brett zu Hause aufgebahrt, dann auf diesem Brett zum Friedhof getragen und in das Grab förmlich „geschüttet“ wurde.
Kunstvoll beschriftet stehen die heutigen Totenbretter und in ihrem langsamen Zerfall mahnen sie die eigene Vergänglichkeit an.



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Der Trogbrunnen am Wegesrand, auf Almen und bei Gehöften

Bei Almhütten oder auf Almwiesen, auf dem Weg dorthin oder an Gehöften zu finden: Tag und Nacht – auch zu Winterszeiten - frisches Wasser läuft aus der Brunnensäule in den Brunnentrog. Meist aus einem Holzstamm gehauen, seltener aus Stein gemeißelt dient er der Versorgung von Mensch und Vieh, von Haus und Hof mit dem kostbaren Nass. Im Gegensatz zu Ziehbrunnen oder geschlagenen Brunnen läuft das Wasser meist aus einer weiter oben gefassten Quelle über eine Leitung nach unten und speist durch die natürliche Kraft des Gefälles den Brunnen.



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Die Linnererkapelle am Ortseingang von Ufering

Welch unsägliche Zeit – der zweite Weltkrieg und welch unsägliche Zeit heute, die inmitten von Europa Krieg bringt.
Die Linnerer Kapelle am Ortseingang von Ufering (Gmd. Teisendorf im Rupertiwinkel) lässt immer wieder sich erinnern daran, als die Bauersfamilie zur glücklichen Heimkehr von vier Söhnen aus dem zweiten Weltkrieg diese Kapelle aus tiefem Glauben heraus errichtete. Die Lourdeskapelle lässt immer wieder innehalten und nachdenken ob der Zeiten, in denen wir weit mehr als 70 Jahre hier in Frieden leben dürfen.



Das Leben Jesu begreifbar
Die Ganzjahreskrippe in der Klosterkirche St. Peter Laufen

Das Leben Jesu begreifbar machen – das ganze Jahr über zeigen in der Klosterkirche St. Peter in Laufen die liebevoll vom ehrenamtlich tätigen Team betreuten Figuren in ihrer Aussagekraft und in authentisch dem Heiligen Land nachempfundenen Gebäuden und Landschaften das „Geschehen“ der Bibel.
Derzeit von den das Jahr über mehr als 20 Umbauten der biblischen Themen zu sehen: Der zwölfjährige Jesus im Tempel – diese Szene beschreibt das Lukasevangelium als die einzige Begebenheit aus der Jugendzeit Jesu.



Vorfrühling am teilweise noch vereisten Höglwörther See

„… und es scheint, als höre man das Chorgebet der ehemals das Kloster Höglwörth über 700 Jahre bewohnenden Augustiner-Chorherren …“
Die Augustiner Chorherren lebten und wirkten von ihrem Kloster aus – gelegen auf der Halbinsel im Höglwörther See. Sie prägten das Leben und das Land am Fuße des Högls und in den Besitzungen weit verstreut über das heutige Salzburger Land und den Rupertiwinkel in ihrer Seelsorge und durch ihre Arbeit.
Unüberwindbaren Streitigkeiten zwischen dem letzten Probst des Klosters Gilbert Grab (am 23.02.1804 als Probst von Höglwörth bestätigt) und dem Kapitel Salzburg führten zu einem über mehrere Jahre dauernden „Kampf“ um einen möglichen Fortbestand oder die Auflösung des Klosters.
Nach den neuen Grenzziehungen zwischen Österreich und Bayern beschloss schließlich am 30. Juni 1817 der Staatsrat die von König Maximilian I. am 8. Juli 1817 genehmigte Auflösung des Stiftes.



Sternenklarer Nachthimmel im bitterkalten Winter

Besonders im klaren Nachthimmel des Winters funkeln am Firmament abertausende von Sternen. Seit einigen Jahren kommen zu den bereits seit Millionen und Milliarden von Jahren strahlenden und/oder bereits erloschenen und des weiten Weges des Lichtes wegen bei uns noch sichtbaren Sternen ganz seltsam anmutende, wie Perlenketten aussehende Formationen dazu. Diese „Perlenketten“ lässt Elon Musk mit seinem Unternehmen SpaceX in den Orbit schießen und will damit weltweiten Internetzugang erreichen.
Bild links: der winterliche Nachthimmel in Ettenberg (Gmd. Marktschellenberg)                                                                                                    Bild rechts: der Nachthimmel zwischen Neukirchen und Surberg mit den Chiemgauer Bergen im Hintergrund



Strahlendblauer Himmel mit dichtestem Nebel zu Füßen

Nur wenige Höhenmeter und es ändert sich komplett:
Erst Hochnebel, wenige Höhenmeter später dichter Nebel und schlussendlich strahlendblauer Himmel – die Inversionswetterlage. Einfache Erklärung – entnommen der Beschreibung des Deutschen Wetterdienst:
Von einer Bodeninversion spricht man, wenn sich in langen, klaren Winternächten, meist unter Hochdruckeinfluss, der Boden durch Ausstrahlung stark abkühlt und damit auch die darüber liegende bodennahe Luftschicht. Diese bodennahe Schicht ist somit kälter als die darüber liegende Luftschicht. Die obere Begrenzung dieser Bodeninversionsschicht liegt dabei in der Höhe über Grund, in der sich die Abkühlung des Erdbodens nicht mehr auswirkt.
Bild links: Sonnenaufgang von Stoißberg-Neuhaus hinaus in das Stoißerachental - Rupertiwinkel-Anger                                                 Bild rechts: Sonnenstimmung vom Irlberg - Fürmann Alm hinaus in den Rupertiwinkel - Anger



Sternsinger - Heilige Drei Könige
Die "Weisen aus dem Morgenland" - sie suchen und finden das Kind


Im Matthäusevangelium heißt es: „Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: ‚Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.‘“
Die christliche Tradition bezeichnet sie als „Heilige Drei Könige“ oder „die Weisen aus dem Morgenland“. Die Legendenbildung dazu soll etwa im dritten Jahrhundert nach Christus eingesetzt haben mit den seit dem sechsten Jahrhundert gebräuchlichen Namen Caspar, Melchior und Balthasar.
Heute bringen in den Tagen rund um den 6. Januar die Sternsinger die Segenswünsche für das Neue Jahr in die Häuser und Familien und sammeln dabei für Notleidende in aller Welt – vor allem Kinder.



Suchen und finden
Der Himmel voller Sterne

„Sterne leuchten am nächtlichen Himmel“. In der Pfarrkirche St. Nikolaus in Bad Reichenhall leuchten nach 2019 auch in der diesjährigen Adventszeit (2021) wieder unzählige Sterne. Scheinbar schwebend verzaubern sie in ihrer Vielfalt im immer wieder sich veränderndem Licht das Kirchenschiff in eine Wünsche-Welt. Täglich ab 17 Uhr gestaltet sich die Zeit entweder in aller Stille zum Schauen und Staunen oder Livemusik verstärkt das abendliche Erlebnis der „Sternenwelt“ in der Pfarrkirche St. Nikolaus in Bad Reichenhall.


Für Barbara erblüht der Zweig


Der Legende nach tritt Barbara von Nikomedien (3. Jahrhundert) – eine sehr schöne und kluge Frau - gegen den Willen ihres Vaters Dioscuros heimlich zum christlichen Glauben über. Sie weigert sich beharrlich, diesen Glauben aufzugeben. Nach ihrer Verurteilung enthauptet sie ihr Vater.
Weiter aus der Legende: Auf ihrem Weg in das Turmverlies streift ihr Gewand einen verdorrten Zweig. Sie nimmt ihn mit und stellt ihn in eine Vase. Am Tag ihres Martyriums erblüht er.
Die Hl. Barbara gehört in ihrer Verehrung zu den 14 Nothelfern und den drei Heiligen Madln: „Margarete mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm und Katharina mit dem Radl, das sind die drei heiligen Madl.“
Viele Orakelbräuche ranken sich um die Hl. Barbara. Unter vielen anderen: Die am 4. Dezember geschnittenen Zweige sollen im Erblühen zu Weihnachten reiche Ernte voraussagen oder die Heirat für das nächste Jahr ankündigen.


Ein Lichtphänomen - mystisch-unbegreiflich beeindruckend


Das Teufelsloch am Lattengebirge: Nur an wenigen Tagen im Jahr, so auch um den 21. November bricht das Licht der spätherbstlichflach stehenden Sonne bei ihrer früh-nachmittäglichen Wanderung über das Lattengebirge für einige Minuten mit ihren Strahlen durch das sog. „Teufelsloch“, ein Felsentor in einer buckelartigen Erhebung etwa zwischen dem „Alpgarten“ und der „Montgelas-Nase“. Schon die „Wanderung“ der Sonne über die zerklüftet-eigenartigen Kalkfelsformationen bringt ganz besonderes Licht, bis dann am „Höhepunkt“ die Sonne tief direkt hinter dem Teufelsloch steht, ihre Strahlen sich aus dem Felsloch heraus zu einem riesigen Stern formieren und das Licht hinter dem Lattengebirge am Felsenkamm einen goldenen Lichtsaum prägt.


Nebel wie Watte über Salzburg

Durch dichtesten über dem gesamten Rupertiwinkel liegenden Nebel führt der Weg durch Salzburg hinauf auf den Gaisberg. Urplötzlich – beinahe ohne „Vorwarnung“ - strahlendblau der Himmel. Viele nutzen diese einmalige Möglichkeit, hoch oben auf dem Gaisberg über die wie Watte zu Füßen liegende Nebeldecke den Sonnenuntergang hinter den Bergen der Berchtesgadener und Chiemgauer Alpen zu genießen.
Bricht dann das Dunkel der Nacht herein, erklärt sich sprichwörtlich augenscheinlich der Begriff der „Lichtverschmutzung“ durch die Zivilisation: Langsam dringen durch Nebel gedämpft zuerst die stark leuchtenden Lichtquellen und mit zunehmender Dunkelheit die Lichter der ganzen Stadt nach oben.

 

Suchen und Finden:
Die Ölbergkapelle in Anger

„Die Schlafenden Jünger am Ölberg“ – eindrucksvoll zeigt die Ölbergkapelle – sie liegt am Weg von Anger Richtung Höglwörth – diese Szene. Jesus mit seinen Jüngern Petrus, Johannes und Jakobus sucht in der Nacht vor seiner Kreuzigung den Garten Gethsemane auf dem Ölberg auf, um hier im Bewusstsein seines baldigen Kreuzestods zu beten. Die Jünger jedoch fallen in tiefen Schlaf.
Ölberggruppen entstanden im christlichen Raum – so auch in Mitteleuropa, nachdem die Originalstätten des Lebens und Leidens Jesu nach der Eroberung von Konstantinopel (1453) nur mehr erschwert besucht werden konnten. In Anger datiert sich die Ölbergkapelle in seiner historischen Ausstattung in der Felsengrotte auf das Jahr 1685. Sie steht auf den Überresten eines Nagelfluhrückens, aus dem zum Teil die Steinquader für den Bau der Angerer Pfarrkirche in den Jahren 1445 – 1450 stammen.




Suchen und Finden:
Das monumentale Gipfelkreuz auf der Schneid auf dem Teisenberg im Gebiet der Stoißer Alm (Rupertiwinkel)

Ganzjährig lohnt eine Wanderung zum monumental auf dem höchsten Punkt des Teisenberges (1334 m) auf der Schneid stehenden Gipfelkreuz.
Errichtet im August 2004 zeigt die romanisch mit hocherhobenem, gekröntem Haupt aus hartem Eichenholz geschnitzte Christusfigur - die Kreuzbalken aus einem Eichenstamm geschlagen und an den Enden Sonne, Mond und Sterne - ein großartiges Zeugnis gelebten Glaubens in der Unendlichkeit des Alls.
Die Teisenbergfreunde – eine Seniorengruppe und hier maßgeblich der Stifter der Christusfigur Schneidermeister Simon Helminger (†) aus Weildorf - errichteten dieses Kreuz.
Die nicht alltägliche Form in romanisch-ausdrucksstarker Gestaltung gab diesem Kreuz in großartig-eigenwilliger und einmaliger Schnitzkunst Sepp Enzinger aus Kothbrünning.

Suchen und Finden - Baudenkmäler
Der Pestfriedhof mit Pestkapelle - heute umgeben vom Waldfriedhof am Fuße von Anger


Der heutige Waldfriedhof am Fuße des weithin sichtbaren Dorfes Anger – ursprünglich angelegt zu Zeiten der Pest als Pestfriedhof, um die Toten der Ansteckung wegen und aus Platzgründen nicht auf dem Friedhof an der Kirche beerdigen zu müssen. Aus der Bevölkerung heraus erhält sich der Friedhof daher bis heute seinen Namen als „Pestfriedhof“.
Die Pest 1714 forderte in der Zeit von Juli bis Dezember allein im Bezirk Anger 91 Tote, von denen 55 ihre letzte Ruhestätte im Pestfriedhof fanden, der zurück geht auf das 17. Jahrhundert.
Da in neuer Zeit eine Erweiterung des Kirchenfriedhofes an der Pfarrkirche nicht mehr möglich, legte die Pfarrei rund um den Pestfriedhof mit der heute noch stehenden Pestkapelle (datiert mit 1663) den neuen Friedhof als Waldfriedhof an.

Die Mariensäule "Maria Immaculata" in Waging

Die mächtig den Platz vor der Kirche St. Martin in Waging am See zierende Mariensäule zeigt die Muttergottes als die mit Sternen Umkrönte, die den Kopf der die Erdkugel umwindenden Schlange zertritt. So als „Maria Immaculata“ dargestellt (Maria Immaculata: - die Unbefleckte - als Dogma festgelegt von Papst Pius IX. am 8. Dezember 1854) trägt sie liebevoll das Jesuskind auf dem Arm, das mit dem Kreuz bereits auf die ihm zugedachte Bestimmung hindeutet.

Ein Laufsteg aus gelben Blüten

„Sie drehen und wenden sich in einer einstudierten Choreographie wie Models auf dem Laufsteg.“
Der Kaisermantel – schon der Name steht für die Schönheit dieses Schmetterlings. Mit einer Flügelspannweite von 55 bis 65 mm lebt der größte mitteleuropäische Perlmuttfalter mit Vorliebe an sonnigen Waldrändern und in blütenreichen Waldlichtungen. Der Tagfalter saugt besonders gern Nektar an Brombeerblüten, Skabiosen und Disteln.

Der Mittelpunkt der Stadt Laufen a.d. Salzach
Der Marienplatz mit Marienbrunnen zur „blauen Stunde“ der hereinbrechenden Nacht


Im Inn-Salzachbaustil (auch Venezianischer Baustil genannt) zeigt sich die Altstadt von Laufen a.d. Salzach. Herrliche Fassaden, bis zu 4-stöckige Häuser – liebevoll renoviert. Inmitten des Marienplatzes als der Mittelpunkt der Altstadt der Marienbrunnen mit der auf einer Höhe von 6,2 mtr stehenden prächtigen Marienstatue Maria Immaculata – die Unbefleckte (1,2 mtr hoch). Auf dem Kapitell stehen die Inschriften: 'Errichtet im Jahr 1692 am 10. Februar zur Ehre Gottes'
'Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir. Sey zu unsrer Hilf bereit Heilige Jungfrau allezeit'. Seine heutige Form verdankt der Brunnen einer Neugestaltung mit der sich daraus folgernden Einweihung am 22. Oktober 1856.

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Mirtlwirt in Freilassing
Ein TIPP für alle, die gerne suchen und finden. Über jede Gemeinde, jeden Marktflecken, jeden Ort steht eine Liste der Baudenkmäler online bereit. Den gewünschten Ort eingeben und Interessantes aussuchen – spannend und erlebnisreich, was sich da alles finden lässt.

Beispiel im Rupertiwinkel:
Der Mirtlwirt in Freilassing – Ortsteil Salzburghofen.
Salzburghofen – bis Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte das heute dem Ort den Namen gebende Freilassing (damals ein kleines Bauerndorf) zum uralten Pfarrsitz Salzburghofen. Der Name zeugt von der über Jahrhunderte großen Wichtigkeit des Salzes für diesen Ort – ja die ganze Region - in Verbindung mit der Nachbarschaft Salzburg.
Der Mirtlwirt – eines der ältesten Gebäude von Freilassing; geschichtlich leider nicht unbedingt belegt die über dem Eingang angebrachte Jahreszahl 1350. Jedoch gesichert die Tatsache einer über Jahrhunderte lebendig belebten Gastwirtschaft an einer wichtigen Handelsstraße vor allem in Bezug auf den Salzhandel. Ein Brand zerstörte das Gebäude 1844 fast komplett. Die wunderbare Bemalung der Vordachschalung stammt aus der Zeit um 1900.

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Ein TIPP für alle, die gerne suchen und finden. Über jede Gemeinde, jeden Marktflecken, jeden Ort steht eine Liste der Baudenkmäler online bereit. Den gewünschten Ort eingeben und Interessantes aussuchen – spannend und erlebnisreich, was sich da alles finden lässt.
Beispiele im Rupertiwinkel:

  • Wegkreuz westlich des Weilers Ehemoosen - Gebiet Stadt Laufen: Von Schönram kommend Richtung Laufen kurz vor Dorfen links abbiegen – zwischen zwei riesigen Birken steht das Wegkreuz mit Korpus aus dem 18. Jahrhundert.
  • Ensemble aus der Zeit des Erzabbaus in Achthal / Neukirchen – heute Gemeinde Teisendorf: Von Oberteisendorf in Richtung Neukirchen – direkt an der Straße rechter Hand am Ende des Ortes Achthal - das ehemalige Arbeiterwohnhaus des Berg- und Hüttenwerks Achthal von 1843 mit davor dem kunstvollen Brunnen aus Achthaler Eisenguss (2. Hälfte des 19. Jahrhunderts) und der Knappen- und Hüttenarbeiterkapelle Maria Schnee (durch einem Brand am 30. März 1800 zerstört und dann erst im Jahre 1820 wieder urkundlich erwähnt)

 

Ein kostbares „Juwel“ der Volksfrömmigkeit auf dem Teisenberg
Die Kapelle „Maria auf den Almen“ auf der Stoißer Alm

Um dem Zelebranten beim alljährlichen Gedenkgottesdienst an die Gefallenen und Vermissten des 2. Weltkrieges (ab dem 29. September 1946 am vom Gesellenverein (heute Kolpingfamilie) Teisendorf errichteten Kreuz gefeiert) einen gewissen Schutz wie z.B. bei Schlechtwetter zu bieten, errichtet der Verein mit Unterstützung der Almbauern die Kapelle „Maria auf den Almen“.
Vom ersten Gedanken an den Bau beim gemütlichen Beisammensein damals nach der Gedenkmesse am 8. Juli 1956 bis zur Realisierung und Einweihung am 30. Juni 1957 dauert es weniger als ein Jahr. Als einzigartig zur großen Gemeinschaftsleistung – es führt noch keine im heutigen Sinn als „Straße“ zu bezeichnende Zufahrt auf den Berg – gilt das von der Salzburger Malerin Chr. Poeschl erstellte Altarbild mit dem Motiv „Maria auf den Almen“.
mehr Bilder zur Stoißer Alm unter https://www.roha-fotothek.de/orte-iii/stoeisser-alm-teisenberg

Den WEG mit IHM gehen

Architekt, Schmied, Steinmetz, die Helfer für die vielen Handgriffe, die Geldgeber für das Finanzielle, die Geistlichkeit für den Segen und ganz zum Schluss Fotograf und Journalistin für ein Buch über den Kreuzweg ……… So viele durften mithelfen, den Kreuzweg zu errichten.
Mit diesen Sätzen schreibt das 2008 nach der Einweihung des Ainringer Kreuzweges und besonders als persönlich an Papst Benedikt XIV bei einer Pilgerfahrt überbrachte Buch „Den WEG mit IHM gehen“ im Kapitel „für Generationen“ über die Errichtung des bis heute in seiner damaligen Einmaligkeit bestehenden Weges von der Pfarrkirche St. Laurentius hinauf auf den Ulrichshögl.
Nichts von seiner damaligen Anziehung verlor der Weg und Viele, Viele nutzen die Schritte hinauf zur Erholung und im Lesen der so aussagekräftigen und ins Innere treffenden Texte zur Mediation.

Der Hl. Antonius hilft suchen

„Der Hl. Antonius hilft suchen“. Jeder wird ihn wohl schon ein- oder mehrere Male um Hilfe gebeten haben bei der Suche nach etwas Verlorenem oder Verlegtem. Kaum zu glauben: Er hilft fast immer!
In Laufen a.d. Salzach – auf dem neu ausgearbeiteten Kapellenweg (mehr dazu unter laufen.bayern/kapellenweg.html) findet sich eine Antonius-Kapelle ganz in der Nähe des Bahnhofs. Stiftsdekan Simon Spannbrucker erbaute mit Unterstützung der Bevölkerung diese sehenswert ausgestattete Kapelle 1912, um den Bahnreisenden eine Möglichkeit zur kurzen Besinnung zu bieten.

Die Sonne geht über Maria Mühlberg bei Waging auf
Die Strahlen erleuchten das Gotteshaus und die Herzen derer, die ihre Sorgen und Nöte, Bitte und Dank in einer Wallfahrt zur Mutter Gottes tragen

„Als Eva, Magd beim Bauern Adam Laiminger an einem Feiertage nach beendigter Vesper in der Pfarrkirche zu Waging nach Hause ging, sah sie unweit im Freien eine wunderschöne Frau in himmlischem Gewande dreimal um einen in der Nähe stehenden Birnbaum gehen ….“- so schreibt der Waginger Pfarrer Josef Schmid (1849-1867) auf und erzählt weiter von der damaligen Heilung des kranken Fußes der Magd und somit dem Beginn der Wallfahrt auf den Mühlberg am 24. Juni 1669. So großer Beliebtheit erfreute sich in den folgenden Jahrhunderten eine Wallfahrt nach Mühlberg, dass die umliegenden Pfarreien zeitweise für eine Wallfahrt an den Sonntagen ein Verbot erließen.
Um 390 Votivtafeln erzählen von Bitte und Dank, von Sorgen und Nöten und stellen in ihrer authentischen Darstellung und mit der meist erfolgten genauen Datierung einen ungeheuer-großartigen Schatz in Bezug auf die Geschichte des Rupertiwinkels dar.

Ein Korpus aus Schwemmholz am Gipfelkreuz auf dem Vogelspitz
Christus in der fließenden Gestalt eines im Wasser geschliffenen Stück Holzes


In der fließenden Gestalt eines im Wasser geschliffenen Stück Holzes sah Lois Wimmer aus Freilassing den Korpus für sein Kreuz auf dem Vogelspitz (2009 errichtet). Eine wunderschöne Radltour vom Wachterl (Queralpenstraße) aus durch die vor Jahren nach schlimmen Windereignissen fast gänzlich zerstörten und inzwischen in mühsamer Arbeit wieder aufgeforsteten Wälder der Weißwand öffnet sich der Blick in das Almgebiet der Anthaupten. Die anschließende kurze Wanderung auf den Gipfel des Vogelspitz mit dem wundersamen Kreuz auf 1285 m Höhe lohnt mit einem grandiosen Blick über das tief unten liegende Saalachtal.

Ein Farbenwunder in Blau
Schwertlilien zwischen Oberteisendorf und Traunstein an der B 304

Nach einem genügend feuchten Herbst wandelt sich im Winter eine Fläche unweit von Oberteisendorf Richtung Traunstein an der B304 zu einem natürlichen Eldorade für eisigen Wintersport (Eisstock und Schlittschuh).
Im Frühsommer dann aber wandelt sich das Bild und man sollte bereits in Oberteisendorf sein Auto stehen lassen oder gleich mit dem Radl kommen; denn auf diesem Gelände zeigt sich das „Naturwunder“ der seltenen Blauen Iris.
Und eine große Bitte: Die Fläche nicht betreten, um die ökologische Vielfalt an Tier- und Pflanzenwelt zu schützen.

Ein farbenprächtiges Lavendelfeld in der Provence oder eine Wiese im Rupertiwinkel?
Gemeindliche Ausgleichsfläche entwickelt sich zu reichblühender Wiese

Für jeden Fotografen ein „Sehnsuchtsmotiv“: Die in ihrem strahlend-rot-violett blühenden Lavendelfelder in der Provence. Nicht minder anziehend und praktisch vor der Haustür im Rupertiwinkel: Die wunderschön im strahlend-rot leuchtenden Kuckucks-Lichtnelken erblühen auf der vor Jahren von der Gemeinde Teisendorfs im Ortsteil Weildorf als Ausgleichsfläche angelegten Wiese. Besonders reizvoll das Gelände bei Sonnenaufgang: Die Sonne „frisst“ die nächtlichen Nebel und im Streiflicht glänzt der Tau wie Perlen.
Das ganze Gelände ein gelungenes Beispiel für die Aufwertung im Sinne der Erstellung von Ausgleichsflächen für geplante oder bereits getätigte Versiegelung größerer Areale. Und eine große Bitte: Die Fläche nicht betreten, um die ökologisch sich entwickelnde Vielfalt an Tier- und Pflanzenwelt zu schützen

Sonnenaufgang im Rupertiwinkel

Jeder Sonnenaufgang kommt mit noch nie gesehenen Stimmungen. Keiner gleicht dem Anderen. Der Reiz, viele dieser Sonnenaufgänge zu sehen, lässt zum Frühaufsteher werden. Zur Zeit setzt der Sonnenaufgang je nach Gelände die ersten Strahlen um 5.30 Uhr in die Landschaft.

Die in den Sommer hineingehende Wanderung über den östlichen Horizont schreitet seit der Wintersonnenwende unaufhaltsam voran – zur Zeit aus dem Rupertiwinkel (hier Kothbrünning bei Weildorf/Gmd. Teisendorf) gesehen über dem Haunsberg im nahen Österreich – bis dann zur Sommersonnenwende die Wanderung sich wieder umkehrt.

Die Kapelle des Hl. Johannes des Täufers in Piding am Johannishögl

Auf dem Weg von Piding den Johannishögl hinauf zur Filialkirche St. Johannes der Täufer wartet inmitten des Fichtenwaldes die Johanneskapelle auf Wanderer und Wallfahrer und bittet mit ihrer gediegenen Schönheit in ungewöhnlich-runder Bauweise um einige Minuten der Ruhe und Stille.

Erbaut 1701 vom Kloster Höglwörth sollte die Kapelle in der Zeit der Aufklärung auf Anordnung des Hochfürstlichen Salzburglichen Consistoriums 1785 verfallen. Dem Einsatz des Höglwörther Probstes verdankt die Kapelle ihren Fortbestand. Mit der letztmaligen Renovierung 2002 erstrahlt die Kapelle außen und innen wieder in ihrem Glanz – sehens- und bestaunenswert der barocke Stuckaltar mit den beiden Putten zur Rechten und zur Linken der neu erworbenen Figur des Hl. Johannes.

Die Trollblume – ganz winzige Insekten sichern den Fortbestand der Blume

Anger – Höglwörth: Die Trollblume (Trollius europaeus) – sie liebt feuchte Böden und steht ihres seltenen Vorkommens wegen unter Naturschutz. Sie zu pflücken ist somit nicht erlaubt und wäre auch absolut schade, da sie in freier Natur – wie hier malerisch vor dem ehemaligen Augustinerchorherrnstift Höglwörth - ihre einmalige Schönheit am besten entfalten kann.
Für die Bestäubung geht die Trollblume einen ungewohnten Weg: Grell-gelb leuchtend bilden die Blütenblätter eng aneinander liegend einen Ball. Nur sehr kleine Insekten – vor allem drei Fliegenarten der Gattung Chiastochaeta – schaffen es in das Innere der Kugel und legen ihre Eier in den Fruchtkonten ab. Die Larven ernähren sich von den Samen der Trollblume, verlassen dann die Blüte und bestäuben weitere Trollblumen.

Störche bauen ihre Kinderstube und brüten in Teisendorf

In Teisendorf lässt sich auch in diesem Jahr 2021 ein Storchenpaar partner- und nistplatztreu nieder, um hier zu brüten. Nach der langen Reise aus dem Überwinterungsquartier südlich der Sahara (Afrika) baut das Paar fleißig am Horst. Ziemlich wählerisch um das Nistmaterial stolzieren sie in ihrer stattlichen Größe 80 bis 100 cm am frisch gepflügten Acker entlang. Sie finden und verwerfen wieder und gleiten plötzlich – bei einem Gewicht von 2,5 bis 4,5 kg kaum zu glauben – völlig geräuschlos mit dem Schnabel voll Material in der mächtigen Flügelspannweite von 200 bis 220 cm in Richtung Horst davon.

Mächtig und sagenumwoben steht der Untersberg

Allein schon die Ausmaße des Gipfelplateaus von etwa 70 km2 geben Zeugnis von der Mächtigkeit des Gebirgsstockes. Besonders beeindruckend der Koloss von Westen her (Rupertiwinkel) und markant-unverkennbar die Mittagsscharte, an der auch die Grenze vom Berchtesgadener Land (Deutschland) zum Salzburger Land (Österreich) verläuft. Seine bekanntesten Gipfel: auf Österreichischer Seite der Salzburger Hochthron und auf bayerischer Seite der Berchtesgadener Hochthron – die höchste Erhebung am Untersberg (1972 m).
Mehr als 400 Höhlen mit der Schellenberger Eishöhle als die wohl bekannteste und seit der spektakulären Höhlenrettung im Juni 2014 die „Riesendinghöhle“ - sie nähren seit Menschengedenken und heute immer noch Sagen und Mythen: z.B. die Untersberger Mandl, die in Silber- und Goldminen arbeiten oder Kaiser Karl den Großen, der solange im Untersberg schläft, bis keine Raben mehr um den Bergstock fliegen.
Besonders beeindruckend: Der Dalai Lama nennt bei seinem Besuch in Salzburg 1992 den Berg „Das Herz-Chakra Europas“.

Bild links: von Piding-Johannishögl aus     --   Bild rechts: von Marktschellenberg-Ettenberg aus

überlieferte Kultur erleben - das Wegkreuz am Mitterweg in Anger

Das Land vor den Bergen – der Rupertiwinkel – zeugt mit seinen vielfältig am Weges- und Straßenrand zu findenden Wegkreuzen, Kapellen und Marterl vom tief in der Bevölkerung verwurzelten Glauben und der gelebten Kultur dieses Landes.
Das wunderbare Wegkreuz mit Madonnenfigur zwischen Anger und Aufham am Mitterweg (hier mit dem mächtigen Hochstaufen im Hintergrund) gibt Zeugnis von einer Zeit (bis 1921), in der es in Aufham keinen Friedhof gab und somit die Verstorbenen ihre letzte Ruhe in Anger im dortigen Friedhof fanden.
Der Leichenzug mit dem Verstorbenen führte von Aufham auf dem Mitterweg in Richtung Friedhof in Anger. Hier an diesem Wegkreuz wechselten nach einer kurzen Rast die Träger.

Hartes Eisen geschmiedet zu Kunstwerken

Der Kunstschmied - er steht an der Esse (Kohlefeuer). Die Luft aus dem Blasebalg facht das Feuer an und er hält das zu schmiedende Eisen in die ungefähr 1250 Grad heiße Glut. Mit einer schnellen Bewegung legt er das glühende Werkstück auf den Amboss und mit wenigen gezielten Schlägen beginnt sich das Eisen unter seinem schweren Hammer zu formen. Wahre Kunstwerke entstehen, mal unzerstörbar-schwer, mal filigran-leicht.
Bei ihrer schwer-schweißtreibenden Arbeit lassen sich die Kunstschmiede gerne auf Ausstellungen und Märkten zuschauen und zeigen ihr ansonsten meist in vom Schmiedefeuer dunkel-verrußten Schmieden ausgeübtes Handwerk.

Höglwörth und die Augustinerchorherrn

Den sich vom Vorfrühling in den aufbrechenden, in das Beginnen des Lebens der Natur übergehenden Höglwörther See begleitet im für Seele und Geist so wohltuenden Spaziergang auf dem gut 2 km langen Weg immer wieder das Schlagen der Kirchturmuhr. Sie erinnert und mahnt gleichzeitig an das über 700 Jahre währende Leben und Wirken der Augustinerchorherrn in diesem bis heute so einmalig als „Perle des Rupertiwinkels“ auf der Halbinsel an die Zugehörigkeit zum Erzstift Salzburg erinnernde Kloster.
Die Augustiner prägten das Leben und das Land am Fuße des Högls und in den Besitzungen weit verstreut über das heutige Salzburger Land und den Rupertiwinkel in ihrer Seelsorge und durch ihre Arbeit.
Nach der Auflösung wegen unüberwindbarer Streitigkeiten zwischen Probst Gilbert Grab und dem Domkapitel und immer wieder auftretender Geldnot endet die lange Geschichte des Klosters 1817 und am 14. Juni 1821 übernimmt Philipp Wieninger – Brauereibesitzer aus Teisendorf – nach dem Kauf die Schlüssel für die Gebäude des Klosters (außer Stiftskirche und Hofrichterstock).

Hausgärten und Naturschutzgebiete

Was haben die beiden gemeinsam?
Die Fläche! Denn die Fläche der Hausgärten in Deutschland entspricht laut Angaben von NABU ungefähr der Fläche der Deutschen Naturschutzgebiete. Welch ungeheuer große „Macht“ zum Erhalt der Schöpfung halten die Hausgärten in ihrer Gestaltung als Natur- und Gemüsegarten „in Händen“!

Passionsspiele in Oberammergau

„Zur Zeit des 30jährigen Krieges 1618 bis 1648 grassierte in Oberammergau wie auch in weiten Teilen des übrigen mitteleuropäischen Raumes die Pest. Sie raffte viele der Oberammergauer hinweg. So gelobten einige Bürger in Folge dessen im Jahre 1633, alle zehn Jahre Passionsspiele aufzuführen, sollte das Leid ein rasches Ende nehmen. Wie die Überlieferung belegt, endete ab diesem Zeitpunkt das Wüten der Pest. Schon 1634 lösten die Oberammergauer ihr Versprechen ein und führen seitdem durch alle Wirren der Zeit ihr Spiel alle 10 Jahre auf.“
Die Corona-Pandemie ließ das für 2020 geplante „Aufführungsjahr“ nicht zu und Oberammergau plant derzeit mit dem Spiel für das Jahr 2022.
Mehr Bilder von 2010 unter https://www.roha-fotothek.de/orte-ii/orte-ii-menu/oberammergau-theater/passionsspiel-2010

Karfreitag – er zählt zu den höchsten Feiertagen der Christen

Zu sehen ist er im Zusammenhang mit Ostern. Karfreitag mit dem Kreuzestod Jesu Christi richtet den Blick gleichzeitig hin zur Auferstehung am Ostersonntag.

Karfreitag und Karsamstag: In dem für diese Tage meist abgedunkelt-düsterem Licht der Kirchen stellt die Bevölkerung die vielen großen und kleinen, herrlich mit farbigen Lichtern beleuchteten und geschmückten „Heiligen Gräber“ auf. Dieser Brauch überschreibt sich mit dem Satz aus Jessaja 11/10 (Altes Testament): Sein Grab wird herrlich sein.

Narzissen oder Osterglocken

Narzissen oder auch Osterglocken genannt – sie fehlen in kaum einem Blumenbeet des Frühlings.

Nur sehr selten anzutreffen – wie hier in Neukirchen (Gemeinde Teisendorf) – wächst sie noch in kleinen Gruppen in ihrer ursprünglichen Form (Narcissus pseudonarcissus). Die wild wachsende Osterglocke schätzt kalkarme, lichte Standorte auf Bergwiesen oder in Mischwäldern und bevorzugt einen gut dränierten Stand.

Bitte beachten: Pflanze ist giftig; pflücken und ausgraben verboten – auch nicht als einen Handstrauß!

Die Josefsblümchen blühen am Josefitag

Pünktlich zum 19. März – zum Namenstag des Hl. Joseph – erblühen jährlich die Josefsblümchen (zweiblättrige Blaustern / Scilla bifolia). Dem hohen Feiertag als Gedenktag für den Vater des Jesuskindes verdanken sie ihren im Volksmund üblichen Namen. Bis ins Jahr 1968 war dieser Tag sogar bayernweiter Feiertag.
Es stellt sich jedes Jahr von Neuem die Frage, wieso diese wunderschön-blauen Sterne es immer wieder schaffen, „diesen Termin einzuhalten“. Ob ein früher oder ein später Frühling, oder ob zwischendurch starker Schneefall so wie heute: Es gibt für diese wunderschönen Botschafter des Vorfrühlings anscheinend kein Hemmnis.

Bitte beachten und Vorsicht: Die ganze Pflanze ist giftig und der in Deutschland selten wild wachsende Zweiblättrige Blaustern ist durch die Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt, er darf also selbst für kleine Handsträuße nicht gepflückt werden.

Der Kalvarienberg hoch über Berchtesgaden mit den Kreuzwegkapellen

1760: Etwa auf halber Höhe des seinerzeit Georgenberg oder Görgenberg genannten Kälbersteins in Berchtesgaden (Bayern) legte Fürstpropst Michael Balthasar von Christalnigg wenige Monate vor seinem Tod den „Kalvarienberg“ an - zu erreichen über den Soleleitungsweg oder vom „Bier Adam“ aus über den Fürstenweg. Die auf dem Weg zur mächtigen Kreuzigungsszene angeordneten vier Kapellen zeigen in beinahe lebensgroßen Figuren:  Gebet am Ölberg, Geißelung, Dornenkrönung und Kreuztragung.
Unweit oberhalb zu sehen das vom Fürstprobst 1758 errichtete Schloss Fürstenstein mit Schlosskapelle.

Das Heiligegrab von Höglwörth 

Kaum Aufzeichnungen finden sich über das aus der Barockzeit bekannte und bis heute bestehende Herrengrab in Höglwörth. Wie so oft bei Nachforschungen, bestimmen auch hier vorliegende Einträge in Inventarlisten und Rechnungsbüchern die erste genaue Datierung. Das Rechnungsbuch von 1645 gibt den Hinweis auf ein Heiliges Grab.

Eigentlich im Turnus von drei Jahren jeweils an Karfreitag und Karsamstag in der Klosterkirche des ehemaligen Ausgustinerchorherrnstiftes zu sehen, fällt „cornonabedingt“ dieses einmalige Ereignis „Heiliges Grab von Höglwörth“ nach 2020 auch in diesem Jahr (2021) aus und die Herrengrabgemeinschaft plant bereits für 2023.
Mehr zum „Heiligen Grab“ mit viel Hintergrundwissen und reich-aussagekräftig bebildert findet sich im Buch „Sein Grab wird herrlich sein“ – anschauen und bestellen: https://www.roha-fotothek.de/veroeffentlichungen/sein-grab-wird-herrlich-sein

Auf dem Kreuzweg rund um den Höglwörther See

Der Weg um den Höglwörther See; zu jeder Jahreszeit für Jeden und Jedermann eine Wohltat in der Umrundung dieses herrlich gelegenen „Edelsteins“ der Natur (Anger im Berchtesgadener Rupertwinkel).
In der Fastenzeit bis zum Samstag nach Ostern gibt es das Erlebnis eines von der Heiliggrabgemeinschaft errichteten Kreuzweges. Die Tafeln der Stationen zeigen den schweren Gang Jesu von der Verurteilung bis zur Kreuzigung und Grablegung.
Der Brauch des Kreuzweg-Gehens entstand im 14.Jahrhundert. Den im Heiligen Land üblichen Pilgerbrauch entwickelten dort die Franziskaner. Möglichst plastisch sollte das Leiden und Sterben Jesu dargestellt sein. Sie gingen dabei den von Jesus vermutlich gegangenen Weg – heute Via Dolorosa genannt - schmerzhafte Straße.
mehr zu lesen unter: https://blog.berchtesgadener-land.com/2019/03/25/auf-dem-kreuzweg-rund-um-den-hoeglwoerther-see/

 

Helleborus niger - die Schneerose

Kaum ist der letzte Schnee getaut, strecken die Schneerosen ihre weißen Blüten ans Licht - meist anzutreffen in lichten Buchen- und Buchenmischwäldern auf kalkhaltigen Böden - in den Berchtesgadener Alpen steigen sie hinauf bis auf Höhen über 1500 m - hier auf der vorfrühlingshaften Wanderung hinauf auf die Kneifelspitze (1198 m).
Vorsicht und bitte beachten: die Pflanze ist stark giftig und besonders geschützt. Die „Rote Liste Deutschland“ stuft sie als gefährdet ein.

 

Staub aus der Sahara - Segen für die Landwirtschaft

"Vor rund 8.000 Jahren türmte sich der Staub auf bis zu einem Meter und sorgte gerade im Main-Frankengebiet bei Ochsenfurt und dem Gäuboden bei Straubing für nährstoffreichen Boden" - so Roland Eichhorn, Leiter des geologischen Dienstes beim Landesamt für Umwelt.
Der Sand aus der Sahara – starke Winde und große Temperaturunterschiede von bis zu 40 Grad Plus und nachts Minusgrade in der Wüste - treiben die Mineralstaubpartikel in große Höhen und die warme Luft aus Nordafrika schafft so den Weg über die Alpen; ja - der Saharastaub mit seiner Fruchtbarkeit findet seinen Weg sogar über den Atlantik bis ins Amazonasgebiet Südamerikas.
In seiner Fruchtbarkeit als „Der Segen für die Landwirtschaft“ bezeichnet,  wiederholt sich das Phänomen Saharastaub mehrmals jährlich, jedoch heute meist nur kaum sichtbar und als hauchdünne Schicht.

 

Schneeglöckchen ist nicht gleich Schneeglöckchen

Der Volksmund bezeichnet sie als Schneeglöckchen: Sie überziehen im zeitigen Frühjahr naturnahe Standorte – wie feuchte Wiesen und lichte Auwälder - mit ihren weißen Blüten. Botanisch jedoch heißt diese wild vorkommende, sich ungern verpflanzen lassende Blume Frühlings-Knotenblume (Leucojum vernum) oder auch Märzenbecher. Sie steht unter strengem Naturschutz und darf weder gepflückt, noch ausgegraben werden! (im Bild links)
Das Schneeglöckchen (Galanthus) hingegen lässt sich leicht verpflanzen oder aus Zwiebeln ziehen und schmückt so bereits seit Jahrhunderten als Zierpflanze Parks und Blumenbeete. (Bild rechts)

 

Fasching in Teisendorf – eine Tradition

In den künftigen Chroniken wird zu lesen sein: „Ein winziges Tierchen mit Namen Corona hat für einige Jahre die traditionellen Veranstaltungen unterbrochen.“

Die über Jahrzehnte, gar Jahrhunderte gewachsene Tradition selber lässt sich dadurch aber nicht beenden. Dazu gehört einer der größten Faschingsumzüge im südostbayerischen Raum – der Teisendorfer Faschingszug durch die Marktstraße – erstmals „genehmigt“ 1881. Von 1950 an gerechnet fällt der „Fasching in Teisendorf“ und damit auch der Faschingszug in diesem Jahr (2021) erst zum dritten Mal aus.

 

Der Schnalzerbrunnen in Saaldorf – das Aperschnalzen

„Dieser Bunnen und die Linde wurden anlässlich der 1200-Jahr Feier von Saaldorf am 7. Mai 1988 gesetzt:“ – so zu Lesen am Schnalzerbrunnen in Saaldorf. Die aus Bronze gegossene, vom Bildhauer H. Messner aus Munderfing (Österreich) geschaffene Figur des Schnalzers zeigt in ausdrucksvoller Körperlichkeit die Spannung und Anspannung des Schnalzers mit seiner Goaßl.
Nicht von ungefähr steht der Schnalzerbrunnen in Saaldorf; das Dorf, in dem sich nach dem zweiten Weltkrieg in der stetig wachsenden Beliebtheit dieses uralten Rupertiwinkler Brauches 1957 die Schnalzervereinigung Rupertiwinkel gründete – federführend und als der Gründer der Vereinigung geltend der Saaldorfer Hans Armstorfer.
Mehr zu diesem Brauchtum zu lesen unter
https://blog.berchtesgadener-land.com/2020/01/29/das-aperschnalzen-mit-handwechsel-in-ufering-teisendorf/
blog.berchtesgadener-land.com/2017/01/19/das-aperschnalzen-im-rupertiwinkel/

Das Gipfelkreuz auf dem Roßfeld

Das Gipfelkreuz hoch über der reizvollen Roßfeldhöhenringstraße – tiefverschneit im eisigkalten Winter oder vor den „Sternen ohne Zahl“ des sommerlichen Nachthimmels.

Die Inschrift am Kreuz erinnert an die Gefallenen Kameraden.  1985 traf ein Blitz das Kreuz und äscherte es komplett ein. Schon im gleichen Jahr konnte Pfarrer Sturm das neu errichtete Kreuz wieder einweihen.

Die Roßfeldhöhenringstraße: Nach einer 1927 ins Spiel gebrachten Idee des Sanitätsrat Dr. Knorz aus Prien begann der Bau der Roßfeldstraße 1938 als östliche Endschleife der Deutschen Alpenstraße mit der endgültigen Fertigstellung erst 1955. Die Alpenstraße sollte ursprünglichen Planungen nach in der Strecke Unterau – Oberau – Roßfeld – Obersalzberg –Hinterbrand – Königssee ihren grandiosen Abschluss finden. Touristische Gedanken lagen dem Bau zu Grunde und wohl auch die Möglichkeit, den vielen Besuchern einen „entfernten“ Blick in den ab 1937 gesperrten Hochsicherheitsbereich des Obersalzberges zu gewähren.

Für die Krippe in der Stiftskirche in Laufen endet die Weihnachtzeit erst am 2. Februar

Der Krippenjockl lädt noch bis Maria Lichtmess (2. Februar) in der ältesten gotische Hallenkirche Bayerns – in der Stiftskirche von Laufen / Rupertiwinkel - zum „Kripperlschauen“. Am 6. Januar – dem Fest der „Erscheinung des Herrn“ zogen in das seit Mitte Dezember vor dem rechten Seitenaltar dargestellte Geschehen um die Geburt des Jesuskindes die prächtig gekleideten Heiligen Drei Könige mit ihrem Gefolge ein. In der Krippe erzählen begleitend die bis zu 80 cm großen, als Gliederpuppen voll beweglichen Figuren auf der ca 30 qm großen „Bühne“ Geschichten aus dem Leben der Stadt an der Salzach.

Endet seit dem 2. Vatikanischen Konzil (Mitte der 1960er Jahre) für die Kirche die Weihnachtszeit zwar bereits am Fest der Taufe des Herrn (Sonntag nach Drei König), bleiben die liebevoll gepflegten Krippen meist bis Maria Lichtmess stehen, dem Tag, den die Kirche ab dem 6. Jahrhundert als das Ende der Weihnachtszeit festgelegte.

Mehr zur Krippe in der Stiftskirche im BLOG-Beitrag: https://blog.berchtesgadener-land.com/2020/12/21/krippenfiguren-die-zum-leben-erwachen/

Weihnachtliche Beleuchtung

Viele Lichter in den Straßen, an Christbäumen und Häusern erhellen die längsten Nächte des Jahres rund um Weihnachten und zaubern eine unnachahmliche Stimmung. Schön langsam werden in nächster Zeit diese Beleuchtungen wieder verschwinden, denn an Maria Lichtmess (2. Februar) verlängert sich der Tag gegenüber der Wintersonnenwende (Thomastag 21. Dezember) bereits um mehr als eine Stunde.

Die Bilder zeigen das Ramsauer Kircherl (dem h. Sebastian geweiht) an der Ramsauer Ache mit im Hintergrund der Reiter Alpe – gelegen im südlichsten Teil des Berchtesgadener Landes und der kgl. Kurgarten von Bad Reichenhall mit dem Gradierhaus.

Der Stock saust übers Eis
Ein eiskaltes Wintervergnügen

Schwung holen, genau zielen und schon saust der Stock übers Eis.... er soll möglichst nah beim „Haserl“ zum Stehen kommen und dabei - wenn möglich - noch die gegnerischen Eisstöcke aus der Bahn räumen. Ein „eiskaltes“ Wintervergnügen ohne viel Vorbereitung, ohne viel teure Ausrüstung. Nur kalt muss es sein, damit die Seen zufrieren und sich dickes, tragfähiges Eis bildet. Und fehlt ein See, dann tut es auch eine auf der Wiese aufgespritzte Eisfläche, die so mit einfachsten Mitteln den Zweck erfüllt....

weiterlesen unter https://www.roha-fotothek.de/reportagen/menu/eisstockschiessen

Aperschnalzen im Rupertiwinkel
(seit 2013 von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe anerkannt)

Stephanitag – 2. Weihnachtsfeiertag: Die Aperschnalzer im bayerischen Rupertiwinkel und nahen Österreich drüberhalb der Grenze der Salzach und Saalach schnalzen ab diesem Tag bis zum Faschingsdienstag. Das ganze restliche Jahr über ruhen die Goaßln (bis zu 4 mtr lang – aus Hanf gedreht). Der Ton entsteht durch die ruckartige Richtungsänderung der Goaßl. Der am Ende angebrachte Bast erreicht dabei Überschallgeschwindigkeit und erzeugt den Knall. Viel Üben, Taktgefühl und Körperbeherrschung gehört dazu, in der Pass (Gruppe) mit neun Schnalzern in einer eng aufeinanderfolgenden Reihe die so typische Tonabfolge zu erreichen.

Kurzfilm über das Aperschnalzen - https://www.youtube.com/watch?v=sIDY8xlbvhM
BLOG-Beitrag: https://blog.berchtesgadener-land.com/2020/01/29/das-aperschnalzen-mit-handwechsel-in-ufering-teisendorf/

Bilder von links:
- ein einzelner Schnalzer vor der imposanten Rupertiwinkler Kulisse des Hochstaufen und Zwiesel
- eine Schnalzerpass in der kurz aufeinanderfolgenden Bewegung der Goaßln in der Pass
- der "Schnalzerbrunnen" in Saaldorf - dort begann nach dem 2. Weltkrieg mit der Gründung der Schnalzervereinigung Rupertiwinkel e.V. (25. März 1957) das Schnalzen sich langsam zu organisieren

Frauentragen - wenn Maria für eine Nacht Herberge bekommt

In vielen Gegenden des südostbayerischen Raumes lebt der beinahe in Vergessenheit geratene Brauch des Frauentragens wieder auf, der schon über Jahrhunderte seinen festen Platz in der Zeit des Advents hatte. Eine Marienikone oder Marienstatue wird dabei von Haus zu Haus getragen und die Familien geben symbolisch Maria als Herbergssuchende für eine Nacht Unterkunft. Sie richten einen kleinen Hausaltar her oder geben Maria beim Adventkranz ihren Platz. Eine kleine Andacht wird gefeiert und dabei erzählt von der mühsamen Herbergssuche des Paares, gerade da ja Maria hochschwanger ist.

Am nächsten Tag trägt man dann Maria zur Nachbarfamilie weiter und bittet symbolisch um Herberge, die gerne gewährt wird, warten ja oft gerade die Kinder auf diesen wundervollen Abend mit Maria in ihrer Mitte, auf einen Abend voll Erzählungen über die Zeit des Advents - des Ankommens.

Stille Nacht - Heilige Nacht

Vor mehr als 200 Jahren in einer Winternacht des Jahres 1816 schreibt Pfarrer Josef Mohr im Angesicht des unsäglichen Leides von ständigen Gewaltverbrechen und Besatzungen der Napoleonischen Kriege diese Zeilen des Friedens und mit der Vertonung von Josef Gruber bringt dieses Lied am 24. Dezember 1818 in der Nikolauskirche in Oberndorf ein wenig Licht in das Dunkel der von schrecklicher Armut geprägten Zeit; und dieses Lied trägt in seiner Schlichtheit das Licht des Friedens bis heute in mehr als 300 Sprachen um die Ganze Welt.
Eindrucksvoll zum Jubiläum dieses Liedes setzte das Adventsingen 2018 im Großen Festspielhaus in Salzburg das Thema um und baut in die damalige Weihnacht in Oberndorf 1818 als „Probe für das Hirtenspiel in der Nikolauskirche getarnt“ das adventliche Spiel um die Geburt des Jesuskindes ein, zu dem der Stille-Nacht-Komponist zum Schluss erstmals dieses Lied singen lässt.
Kurzfilm zur Aufführung im Großen Festspielhaus in Salzburg 2018

Winter-Weihnachtsmärchen im Königlichen Kurgarten von Bad Reichenhall

Winter-Weihnachtsmärchen im Königlichen Kurgarten von Bad Reichenhall mit seinen vielenhunderten von Lichtern an den Christbäumen, der weihnachtlich-warmen Beleuchtung der Gebäude rund um den Park und dazu dem in diesen Tagen gefallenen Schnee …
Der Kurgärtnerei und den Veranstaltungstechnikern der Bayerischen Staatsbad Bad Reichenhall Kur GmbH verdanken es die Besucher, ab der Dämmerung bis 19 Uhr ein Lichtschauspiel der besonderen Art zu erleben, in das die leise zu hörende klassische Musik der Philharmonie dazu ein besonderes Ambiente zaubert.

Radltour von Berchtesgaden über Bad Reichenhall in den Rupertiwinkel

Der späte Spätherbst – er eignet sich mit der tief stehenden Sonne ganz besonders für eine erholsame – wie man sagt: entschleunigte – Radltour durch das Berchtesgadener Land. Die Sonne tauch die „Kirchleitnkapelle“ hoch über Berchtesgaden mit im Hintergrund dem Watzmann in ein besonderes Leuchten; durch Bad Reichenhall mit Gruttenstein und Kurhaus zu radeln zeugt von langer, bewegter Geschichte und mondänem Leben der Kurstadt; über die Saalach bei Ainring führt der Weg nach Salzburg, jene Stadt, die das Leben des um die 1000 Jahre zum Erzbistum gehörenden Rupertiwinkels prägt. – Hier sind NUR drei Stationen der gemütlichen Radltour aufgegriffen – macht Lust auf mehr…

Der Stockschwamm

Ein Alter von bis zu 30 Jahren kann ein Stockschwamm (Zunderschwamm) erreichen und dabei bis zu einer Breite von 30 cm heranwachsen (in Ausnahmefällen sogar noch breiter). Als „Schwächeparasit“ findet er seinen Wirt meist an Laubhölzern. Durch Wunden an Astgabeln und Stämmen dringt der Schwamm ein und verursacht im Kernholz „Weißfäule“, die den Baum nicht selten an dieser Stelle abbrechen lässt.
Und warum „Zunderschwamm“: Seine leicht entzündliche Mittelschicht nützten die Menschen schon ab der Jungsteinzeit zum Feuermachen. Auch „Ötzi“ - die in den Ötztaler Alpen gefundene Gletscherleiche (geschätztes Alter ca 5000 Jahre) - trug Zunderschwamm bei sich.

Die Katze

Die Katze – das beliebte Schmuse-Haustier in Wohnungen und als Mäusefänger besonders in der Landwirtschaft nach wie vor auf beinahe allen Höfen zu finden. Die Geschichte der Beziehung Katze/Mensch scheint schon von ca 9000 Jahren als belegt. Aber nicht der Mensch suchte sich das Tier aus, sondern die Katze folgte den allmählich sesshaft werdenden Menschen als Abfallverwerter in ihre Siedlungen. Es ergeben sich für beide Vorteile und die Katze domestiziert sich allmählich selber – durch Funde in Mesopotamien, Anatolien und Jordanien belegt.

Camposanto – Heiliges Feld - Friedhof von Teisendorf

Als „Camposanto“ (heiliges Feld) legte die Bürgerschaft nach Teisendorfs verheerenden Marktbrand am 29. Mai 1815 den heutigen Friedhof an. Zum wiederholten Male zerstörte ein Brand große Teile des Marktes. Auch die Kirche samt Kirchturm stürzte und machte den um die Kirche angelegten Friedhof unbenutzbar. Da der Friedhof zudem sowieso zu klein war, legte man unweit der Kirche den heutigen Friedhof im italienischen Stile eben eines „Camposanto“ an, sowie er heute noch mit den charakteristisch angeordneten Gräberreihen und insbesondere mit der hohen Einfriedung als nach innen offener Bogengang vorzufinden ist. Im Bogengang als Grüfte angelegt erwarben sich Bürger Grundeigentum, das teilweise auch heute noch an die Nachkommen weiter vererbt wird.

Schloss Seehaus - ein „verwunschenes“ Schloss? Nein! – Ein Schloss voller Geschichte!

Kaum jemand erahnt an diesem kleinen, idyllisch gelegenen See – dem Weidsee in der Gemeinde Petting, im Volksmund liebevoll Seehauser See genannt - ein bis heute viel Geschichte des Rupertiwinkels erzählendes Schloss.
Wie so oft in der Region spielt auch für Schloss Seehaus das Salz eine gewichtige Rolle. Ursprünglich eine Burg geht der Besitz 1280 an das Erzbistum Salzburg über und dient als Wachposten und für die Mauterhebung an der mittelalterlichen Unteren Salzstraße über Waging nach München.
Im Laufe der Jahrhunderte ändert die Burg immer wieder ihr Aussehen bis hin zum jetzigen schmucken Schloss und diente dabei „vielen Herren“ als Wohn- und Arbeitssitz. Die aus Rupertiwinkler Sicht wohl bekannteste Besitzerin: Salome Alt – die Lebensgefährtin des Salzburger Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, für die der Erzbischof 1600 den Hauptbau erneuerte.
Bitte beachten: Das Schloss ist heute in Privatbesitz und nicht zu besichtigen.

Der Stadel im Haarmoos – er scheint zu brennen ….

Immer und immer wieder „spielt“ das Haarmos mit der „Sonne“.  Ob Sonnenaufgang – so wie heute früh – oder Sonnenuntergang: das immer wieder je nach Jahreszeit aus den Himmelsrichtungen Ost, Süd oder West einfallend-wechselnde Licht der aufgehend- oder untergehenden Sonne setzt sich dramatisch auf die für das Haarmoos so charakteristischen Stadel.
Die ehedem zum Erzstift Salzburg gehörenden Flächen des Haarmoos (Huisee genannt) machte Erzbischof Hieronymus Coloredo 1772–1774 durch Entwässerungsmaßnahmen urbar, um landwirtschaftlich nutzbare Fläche zu gewinnen. Dafür vertiefte er den einzigen Abfluss des Sees, den Schinderbach, um zwei Klafter (ca. 1,75 m). Um 1900 wollte man den Abtsee nochmals um 80 bis 100 cm abzusenken, scheiterte hiermit jedoch an der Ablehnung der Laufener Bürger.

Solebrunnen und Gradierhaus im kgl. Kurgarten Bad Reichenhall

Vom zeitigen Frühjahr bis in den späten Herbst – vom frühen Morgen bis in den späten Abend - für Erholung und Heilung Suchende - der kgl. Kurgarten Bad Reichenhall steht mit Solebrunnen und Gradierhaus für alle offen. … Gleichsam für Leib und Seele - die Eindrücke des Gartens und die gesundende Wirkung der gradierten Sole...

Den Gesundheitswert der an den Weißdornbüscheln fein zerstäubten Sole entdecken im 19. Jahrhundert in der Gradierung Beschäftigte, die viel weniger als andere Arbeiter an Atemwegserkrankungen leiden. (Gradieren bedeutet: Der in den Bad Reichenhaller Quellen geförderten Sole durch das Zerstäuben Wasser entziehen, um bei der folgenden Versiedung Heizmaterial zu sparen.) Ab 1846 nutzen darauf die Kurgäste des Bades Achselmannstein das benachbarte Gradierhaus als Freiluftinhalatorium.

Das Ramsauer Kircherl

Beinahe liebevoll das „Ramsauer Kircherl“ genannt steht das dem Hl. Sebastian geweihte Gotteshaus (erbaut 1512 vom Berchtesgadener Probst Gregor Rainer) vor der malerisch-mächtigen Kulisse der Reiter Alpe an der ehemaligen Salzstraße, die von Berchtesgaden hinauf auf den Hirschbichlpass und hinüber in den österreichischen Pinzgau führte.
Die Salzsäumer mit ihrer wertvollen Fracht nutzten über Jahrhunderte den beschwerlichen Weg und heute gilt eine Wanderung „auf den Spuren der Salzsäumer“ durch das Klausbachtal als der Inbegriff des Erlebnisses „Nationalpark Berchtesgaden“.

Almabtrieb von der Mordau - Ramsau

Die mächtigen, schon verschneiten Gipfel der Berchtesgadener Alpen geben das sichtbare Zeichen: Es wird Zeit, die Tiere von den Almen wieder ins Tal zu bringen.
Von der Mordau in der Gemeinde Ramsau treibt Anja - die Sennerin des Hinterkeilhoflehens - auf dem 3 ½ -stündigen Weg mit den sie tatkräftig unterstützenden Helfern und Helferinnen den für Mensch und Tier anstrengenden Weg zuerst hinab auf die Queralpenstraße, dann hinauf aufs Hochschwarzeck und weiter wieder hinunter nach Bischofswiesen. Da den Sommer über weder auf der Alm noch zu Haus im heimischen Hof ein Unglücks- oder gar Todesfall zu beklagen war, tragen die Tiere stolz ihren herrlichen, in aufwendiger Arbeit in den letzten Wochen vor dem Almabtrieb gefertigten Kopfschmuck, die Fuikln.

Die Schützenwallfahrt in Sachrang zur "Müllner-Peter-Kapelle"

„Der Müllner Peter (Peter Huber) von Sachrang“ - viele Geschichten ranken sich um diesen  Mann, der zwar als Müller seinen Lebensunterhalt verdiente, aber vor allem als begnadeter Musiker, Heilkundler für Mensch und Tier und politisch stark Engagierter das Leben in und um Sachrang Ende 18. Anfang 19. Jh. prägte. Seiner starken Religiosität verdankt es Sachrang, in der Gemeinde Aschau im Priental gelegen, eine weit über die Landesgrenzen hinaus bekannte Wallfahrt zur Ölbergkapelle erleben zu dürfen. Der Müllner Peter rettete nach dem frühen Unfalltod seiner Frau Maria die vom Verfall bedrohte Kapelle durch seinen persönlichen und finanziellen Einsatz. Es lebte so die Tradition der seit der Erbauung der Kapelle im 17. Jh. bestehenden Wallfahrt wieder auf, die dann aber nach dem Tode des Peter Huber abebbte, um jetzt wieder seit 1972 als Bayerisch-Tiroler Wallfahrt alljährlich am 3. Sonntag im September begangen zu werden.

Die Herbstzeitlosen strecken ihre Lilablütenblätter in den weiß-blau-bayerischen Himmel

Der Herbst kündigt sich nicht nur im Kalender an, sondern er zeigt sich in seiner typischen Vegetation. Auf dem großen, weitgehend der Natur überlassenen Gebiet vor dem herrlichen Ensemble des ehemaligen Augustinerchorherrnstift Höglwörth (Berchtesgadener Land – Rupertiwinkel) recken sich im strahlenden Lila leuchtend die filigranen Kelchblätter der Herbstzeitlose in den Himmel.

Bei ihrer Schönheit könnte man leicht vergessen, dass es sich um eine äußerst giftige Pflanze handelt. Im Herbst blüht sie - beinahe wie ein Krokus aussehend – und bildet im darauffolgenden Frühjahr/Frühsommer ihre Laublätter mit der die Samen tragenden Kapselfrucht.

Steinmandl – Wegweiser, Kunstobjekt und Kraftort

Auf Wanderungen am Wegesrand und besonders in Weggabelungen und Abzweigungen, aber auch in Flußbetten und an ganz besonderen Orten zu finden – die Steinmandl. Ein solches aufzustellen, bedarf es einiger Geschicklichkeit.
Das für den Wanderer als Orientierung gedachte Steinmandl weist den Weg in einem Gelände, in dem sich Wegweiser nur schwerlich aufzustellen lassen. Nach Möglichkeit legt der Wanderer wiederum einen Stein dazu.
Die in der freien Natur, oft in einem Flussbett gebauten Steinmandl stehen als Naturkunst, die sich die Natur wieder zurückholen wird, die aber in ihrem Bauen Ruhe und Entspannung bis hin zur Meditation bringen.

Wander- und Radlziel für Jedermann – der Frillensee in der Gemeinde Inzell

 

Von Adlgaß aus (Gemeinde Inzell -(Chiemgau) oder über den Teisenberg von Anger aus (Berchtesgadener Land / Rupertiwinkel) – der Frillensee lohnt als Wander- und Radlziel. Vollkommen unverbaut führt der Rundweg an den Ufern entlang und lädt mit Rastplätzen ein zur verdienten Brotzeit.
Als der kälteste See Mitteleuropas – er liegt in 922 m Höhe an den Nordhängen des Zwiesel – friert er meist schon Ende November zu und sein den ganzen Winter über beständiges Eis ermöglichte vor dem Bau des ersten Kunsteisstadions der Welt in Inzell Eisschnelllaufsport auf Natureis - Bau des ersten Stadions 1963 und mit dem Abriss und Neubau 2011 jetzt das modernste Kunsteisstadion der Welt.

Das Haarmoos - ein Erlebnis für Herz und Seele

Nach dem Abschmelzen der letzten Eiszeit vor etwa 10 000 Jahren bedeckte ein flacher See das Gebiet und mit dem Einwachsen von Schilf, Seggen und Binsen begann die allmähliche Verlandung. Der an das Gebiet angrenzende Abtsdorfer See blieb als eine tiefe „Schürfwunde“ des abschmelzenden Gletschers zurück und zeugt von der eisigkalten Zeit.
Heute führen für den Wanderer und Radler freigegebene Feldwege durch die feuchten Wiesenflächen.  Diese Flächen beherbergen viele auf der Roten Liste Bayerns stehende bodenbrütende Vogelarten und eine vielfältige Flora mit zahlreichen seltenen und geschützten Arten.

Nicht nur in Lüneburg blüht die Heide

Das Schönramer Filz (Schönramer Moor) in der Gemeinde Petting/Rupertiwinkel: Im „Hochsommer“ August herrscht hier die Farbe Lila! Über und über blüht die Heide. Besonders reizvoll der Kontrast vom Lila des Heidekrauts und dem Tiefblau des Moorsees.
Die 3,4 km lange, bestens beschilderte Wanderung führt bei einer Gehzeit von ungefähr 1,5 Stunden durch die verschiedenen Zonen der Renaturierung und bietet im Sommer mit Abschnitten im kühlen Wald und dem teilweise sehr warmen freien Gelände eine besonders auch für Familien lohnenswerte Runde.

Der Brunnen "Maria Immaculata" in der Marktstraße von Teisendorf

In der Marktstraße von Teisendorf leuchten im Lichte der aufgehenden Morgensonne die herrlichen, im Inn-Salzachstil errichteten farbenfrohen Fassaden der Straße in das erwachende, rege Leben des Tages hinein.

Der Marienbrunnen: Nach der aufwendigen Sanierung der Marktstraße 2002/2003 fand der Brunnen „Maria Immaculata“ von den vielen, bei einem Wettbewerb eingereichten Vorschlägen heimischer Künstler den Zuschlag der Bevölkerung und des Gemeinderates zur Errichtung an dieser historischen Stelle. Ein noch bestehender Brunnen – ebenfalls aus Achthaler Guss und gleich dem historischen, 1859 in Teisendorf errichteten und 1931 abgerissene Brunnen – lieferte für den erneuten Guss die Form.

Die Länderbrücke in Laufen

Der wegen immer wiederkehrender, verheerender Hochwässer der Salzach notwendig gewordene Neubau der Brücke - Oberndorf (österreichisch) und Laufen (bayerisch) verbindend - liest sich in seiner Baugeschichte beinahe wie ein „Wettbewerb“ der beiden Orte. Mal hatte der Eine, dann wieder der Andere einen Vorsprung in seinem Bauabschnitt. Jedoch zogen alle „an einem Strang“ und es feierten schon am 2. Juni 1903 nach nur 18-monatiger Bauzeit gemeinsam die Oberndorfer drüben und die Laufener hüben die Einweihung des so herrlich gelungenen Bauwerks.

Anger hoch oben auf dem Fels

Auf einem langgestreckten Felsrücken aus Nagelfluh (Konglomerat-Gestein) liegt weithin sichtbar das von König Ludwig I bei seinem Besuch 1841 als „das schönste Dorf in seinem Königreich“ bezeichnete Anger (Berchtesgadener Land – Rupertiwinkel).
In sog. Traditionsbüchern taucht dieser Ort unter dem Namen „Ellanburgkirchen" bereits im 10. Jh. mehrmals in Tauschverträgen der edlen Frau (später Nonne) Ellanpurg im Gebiet um den Högl und am Högl auf.
Der „Dorfanger“ von heute: Umgeben von schmucken, eng aneinander liegenden Häusern behielt er im Inneren seine unverbaute, in dieser Art wohl als einmalig zu bezeichnende Form mit der herrlich-golden leuchtenden Mariensäule als der Mittelpunkt des Ortes und der Gemeinde.

Blumenschmuck im Rupertiwinkel - Geheimnis der Schönheit

Die Frage nach dem Geheimnis des wunderschön-üppig gedeihenden Blumenschmuckes im Rupertiwinkel: Es findet sich wohl keine für allgemein gültige Antwort. Der geduckte Baustil der Häuser des Rupertiwinkels übt sicher Einfluss auf das gute Wachsen und Gedeihen aus. Breite Vordächer und als Baumaterial viel Holz lässt ein vorzügliches Klima entstehen, begünstigt durch meist gemäßigte Witterung. Wichtig auch die richtige Sortenwahl für den jeweiligen Standort, die Verwendung von guter Blumenerde und vor allem die regelmäßige Versorgung mit Wasser und Dünger und dazu eine „handvoll Liebe“, die täglich sich um die Blumen kümmert.

Rupertiwinkel - Teisendorf:
Panorama über Teisendorf Richtung Högl, Untersberg und Hochstaufen mit riesigem Kreuz

Mehrere Bänke laden oben auf dem Schelmberg hoch über Teisendorf ein, sich Zeit zu nehmen an dem riesigen, hier 1946 aufgestellten monumentalen Kreuz mit den aus Eisen gegossenen Figuren (Korpus Jesu drei und Marienstatue vier Zentner schwer). Hinaus schauen in das herrliche Land „vor den Bergen“ mit dem markanten Gebirgsstock des Untersberges, dem Fuderheuberg und dem Hochstaufen…. Ursprünglich befanden sich die Figuren des Kreuzes nach der Mission 1846 an der südlichen Mauer der Pfarrkirche St. Andreas, bis sie hier oben ihren „alles überschauenden Platz“ fanden.

100 Jahre Salzburger Festspiele
Sommer 2020


100 Jahre „Jedermann“ – das Spiel um das Sterben des „Reichen Mannes“
Hugo von Hofmannsthal hatte das Schauspiel ursprünglich für die Aufführung am 1. Dezember 1911 im Berliner Zirkus Schumann (unter der Regie von Max Reinhardt) nach dem Vorbild spätmittelalterlicher Mysterienspiele geschrieben.
Max Reinhardt holte es für die von ihm und Hofmannsthal gegründeten Festspiele nach Salzburg und bis heute kommt das Stück – wie damals bei der Premiere am 22. August 1920 als idealer Spielplatz erkannt – auf den Stufen vor der gewaltigen Kulisse des Doms zur Aufführung.

 

Die Burg von Burghausen

Direkt gegenüber auf dem Bergrücken liegt im letzten Licht des Abends herrlich beleuchtet die längste Burg der Welt – die mächtig-erhabene Burganlage von Burghausen mit den sechs Höfen und insgesamt mehr als 1 km Länge. Die tief unten zwischen den Hügeln laufende Salzach trennt als „Nasse Grenze“ seit 1816 Bayern mit Burghausen drüben und das österreichische Hochburg-Ach hüben.
Die Wurzeln der Burganlage gehen durch die außergewöhnliche Lage des Burgberges auf eine frühe Besiedelung in der Bronze- und Eisenzeit im Bereich der heutigen Hauptburg zurück; dazu kommen zahlreiche Spuren aus keltischer und römischer Zeit. Die älteste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1025.

 

Waginger See

Als der wärmste Badesee Oberbayerns gilt der Waginger See, den eine von einer Brücke überspannte Engstelle vom Tachinger See trennt.
Die letzte Eiszeit – die Würmeiszeit (das Ende der Eiszeit datiert sich auf ungefähr vor 18 000 bis 10 000 Jahren) – schürfte mit ihren aus den Zentralalpen vorstoßenden Gletscherzungen tiefe „Schürfwunden“ in die Landschaft und häufte mit ihrem Geschiebe an den Rändern sanfte Hügel, die Moränenhügel auf. Nach dem allmählichen Rückzug der Gletscher füllten sich diese Zungenbecken teilweise mit Wasser und bildeten so auch den Waginger mit Tachinger See.

Die Königsseeschifffahrt

Bis zum Jahr 1908 befördern Schiffer mit sogenannten Landauern (Flachboote mit 3 Ruderern) die damals ca 78 000 Fahrgäste pro Jahr über den See. Ab 1909 übernehmen Elektrofahrgastschiffe diese schweißtreibende Arbeit. Diese Fahrgastschiffe baut die höchstgelegene (600 m üdM), südlichste Werft Deutschlands hier an der Seelände am Königssee. Schon ab Mitte der 70er Jahre warten eigene Arbeiter die Schiffe und bauen sie um, bis dann in der hauseigenen Werft 1984 das erste Schiff, die „Funtensee“ und 1988 die „Göll“ entstehen. Alle zum Auf- und Ausbau der Schiffe benötigten Handwerksberufe finden sich in der Werft und sie alle sind bei der Schifffahrt beschäftigt.

Ausnahmslos der Umwelt zuliebe mit Elektromotoren angetrieben, befördert die bayerische Seeenschifffahrt am Königsee heute mit 18 fast baugleichen Booten in den Spitzen um die 700 000 Besucher jährlich. Fast nichts kann die feine, sauber herausgeputzte Flotte aufhalten. Einzig das Eis bringt die Schifffahrt – jedoch äußerst selten - zum Stillstand.

In der Alpenstadt Bad Reichenhall - der Pulverturm
Mehr als 700 Jahre „Alte Geschichte“ und die „Neueste Geschichte“ der Erhaltung und Vermehrung der vielfältigen Pflanzenwelt zu erleben – all das zeigt sich eindrucksvoll nach einem Spaziergang von der Altstadt Bad Reichenhalls hinauf an die alte Stadtmauer zum Pulverturm.
Der Pulverturm – eines der ältesten noch erhalten Gebäude der Stadt:
Im Jahre 1275 als Teil der mittelalterlichen Stadtmauer errichtet, die zum Schutz der Solequellen auf dem Gruttenfelsen diente und hier 20 Meter beinahe senkrecht abfällt, dürfte der Name „Pulverturm“ auf das lange Zeit in diesem Turm gelagerte Schießpulver hindeuten.
Zugleich zaubert die von der „Biosphärenregion Berchtesgadener Land“ im Zuge des Programms „Blütenvielfalt für’s Berchtesgadener Land“ den ganzen Sommer über zu bestaunende Natur und Natürlichkeit - hier mit einer für den mageren Standort passend aus einheimischen Beständen geernteten Samenmischung für einen Trockenstandort.

Die Sur mit dem "Surspeicher"
Rupertiwinkel: Die Sur – so klein und brav sie „normalerweise“  von Surberg herkommend durch die Gemeinde Teisendorf, weiter in die Gebiete von Petting, Freilassing und Saaldorf-Surheim fließt, um dann schlussendlich bei Laufen in die Salzach zu münden – sie konnte alles zerstörend zu riesigen, alles mitreißenden und überschwemmenden Wassern anschwellen. Diese Unbilden in den Griff zu bekommen, reguliert seit seiner Inbetriebnahme 1968 eine Talsperre an der Gemeindegrenze Teisendorf-Petting (zugleich Landkreisgrenze Berchtesgadener Land – Traunstein) die Sur und konnte so seitdem immer wieder größere Schäden am weiteren Verlauf des Flusses verhindern. Zudem erzeugt ein in die Talsperre eingebautes Wasserkraftwerk umweltfreundlichen Strom. Mit dem Hochwasserereignis Anfang Juni 2013 erreichte die Talsperre erstmals am 2. Juni den Vollstau.

Laufen a.d. Salzach im Rupertiwinkel - Region Bergerlebnis Berchtesgadener Land
Die Stadt Laufen zeigt sich bei einer Wanderung auf der Leopold-Kohr-Promenade am Oberndorfer Ufer in der Gänze der Salzachschleife. Besonders beeindruckend der Fluss bei hohem Wasserstand nach einem „Starkregenereignis“ in den Oberläufen der Salzach.

Den Namen „Leopold-Kohr-Promenade“ erhielt der auf österreichischer Seite auf dem Damm verlaufende Weg nach dem berühmten, 1909 in Oberndorf geborene Nationalökonom, Jurist, Staatswissenschaftler und Philosoph. Er propagierte die „Dezentralisierung sozialer Organisationen und Gruppen auf eine Größe, in der Funktion noch möglich ist, aber gleichzeitig den Mitgliedern eine Überschaubarkeit erlaubt“ (Wikipedia). 1983 erhielt er den „Alternativen Nobelpreis“ – ein Auszeichnung, die seit 1980 jährlich verliehen wird „für die Gestaltung einer besseren Welt“…..

Komet Neowise
Nur alle 5000 bis 7000 Jahre am Sternenhimmel zu sehen – und wir gehören zu den Glücklichen!
Momentan am Höhepunkt der Sichtbarkeit – auch für „ungeübte“ Sternengucker.
Vom Weltraumteleskop „Neowise“ (daher auch sein Name) erst im März diesen Jahres entdeckt, avanciert dieser Komet zum momentanen „Höhepunkt“ des sommerlichen Nachthimmels.
Für alle Nachtschwärmer: Noch bis 25. Juli geht es ab ca 22.30 Uhr los und dauert bis in die frühen Morgenstunden. Nach dem 25. Juli verschwindet er langsam wieder in die „Weiten des Alls“, um sich in ca 6000 Jahren erneut den Erdbewohnern zu zeigen.

Das Bild zeigt den Wallfahrtsort Maria Bühel bei Oberndorf im benachbarten Österreich (Nachbarstadt zu Laufen a.d. Salzach auf der Deutschen Seite).

Hochstaufen, Mittelstaufen, Zwiesel – das Land vor den Bergen
ein markanter Gipfelaufbau

Der nördlichste Gipfelaufbau des Berchtesgadener Landes und zugleich der östlichste Gipfelaufbau der Chiemgauer Alpen – als beides zugleich sind die in ihrer Formation so harmonisch wirkenden Gipfel von Hochstaufen (1.771 m), Mittelstaufen (1618 m) und Zwiesel (1.782 m) in der Geographie festgehalten. Für die Fotografen kommt zum Bergmotiv das landwirtschaftlich geprägte, schon beinahe als Parklandschaft zu bezeichnende „Land vor den Bergen“ hinzu. Vom flach-sanfthügelig, von der letzten Eiszeit (der Würmeiszeit) vor ca 18 000 Jahren  modellierten Land geht es über in die voralpinen, oft fast zur Gänze bewaldeten Hügel. Hochstaufen, Mittelstaufen und Zwiesel bilden dazu den mächtigen Hintergrund (auf dem Bild im späten, nochmal vom Schneefall in den alpinen Regionen geprägten Frühjahr – für Geübte(!) Bergsteiger zu empfehlen die komplette Überschreitung der drei Gipfel).

Eisenbahnbrücke Freilassing

Seit 1860 verbindet mit der Einweihung der Bahnstrecke München-Salzburg am 12. August die als Viadukt errichtete Eisenbahnbrücke über die Saalach die Städte Freilassing auf bayerischer mit Salzburg auf österreichischer Seite. Die Besonderheit dabei: die gesamte Bahnstrecke damals noch eingleisig – die Brücken auf der Strecke München-Salzburg aber bereits für zweigleisig ausgelegt.
Der wohl berühmteste Zug, der diese Brücke benutzte, dürfte der Orientexpress gewesen sein, der erstmals am 5. Juni 1883 von Paris in Richtung Konstantinopel (seit 1930 Istanbul) verkehrte – damals aber noch nicht durchgängig, sondern auch mit Fähr- und Schiffsverbindungen; ab 1890 dann durchgehend auf dem Landweg. Die Einstellung der durchgehenden Verbindung (der Direct Orient) zwischen Paris und Instanbul erfolgte 1977
(Quelle teilweise Wikipedia)

 

Der "Thomastag" - die Wintersonnenwende

21. Dezember – der Thomastag – ein von Mensch und Tier sehnlichst erwarteter Tag. Seit der Sommersonnenwende am 21. Juni verkürzte sich die Tageslänge stetig. Viele Mythen und viel Brauchtum ranken sich daher um diesen besonderes „dunklen“ Tag. Denn die Sonne macht sich ab jetzt wieder auf den Weg von ihrer flachsten Position am Horizont hinauf in die Höhen des Firmaments und die Helligkeit verlängert sich wohltuend und merklich Minute um Minute. Das sehnliche Warten beschreibt ein Sprichwort: Neujahr um an‘ Muggenschritt (5 Min.), Dreikönig und an Hahnentritt (10 Min.), Sebastiani um an Hirschensprung (35 Min.) und Lichtmess um a ganze Stund‘. Grund für dieses Phänomen: die „Schieflage“ der Erdachse in ihrer Umlaufbahn um die Sonne.

Salzburg - mit der Pferdeschwemme und dem Nagelfluh-Steinbruch
Der Rupertiwinkel stand Jahrhundertelang unter der Herrschaft der Erzbischöfe von Salzburg:
Hier die Pferdeschwemme in Salzburg– ein markantes und viel fotografiertes Bauwerk an der steil aufsteigenden Felswand des Mönchsberges. Erbaut in den Jahren 1695/96 unter Fürsterzbischof Johann Ernst Graf Thun als diente es als Schwemme (Bad) für die Pferde. Die kunstvoll mit Pferdefresken versehene Rückwand sollte die dahinter befindlichen, einfachen Gebäude verdecken. Mächtig ragt über allem die als Steinbruch (Konglomeratfels oder auch Nagelfuh genannt) für den Bau des Domes genutzte glatte Felswand auf.

Straß – Kirche (Pfarrei Thundorf) - Ainring
Der Rupertiwinkel mit seiner so typischen Bauweise der Kirchen mit Zwiebelturm – wie hier in Straß mit der Kirche St. Nikolaus (Pfarrei Thundorf / Gemeinde Ainring) und dazu der weißblaubayerische Himmel…
Das Patrozinium des Hl. Nikolaus kennzeichnet gerne Straßenorte des Mittelalters, da er als der Patron der Handlungsreisenden und Kaufleute gilt.
Eine Augenweide: Der Turm in der Ausführung mit gleich drei Zwiebeln übereinander…
Leider lässt sich über die bauliche Entwicklung dieser so schönen Kirche nicht viel berichten – es gibt nur sehr lückenhaft Unterlagen. Das heutige Aussehen erhielt die Kirche im späten 18. Jahrhundert und aus dieser Zeit stammt auch der Turm mit der baulichen Besonderheit der gleich drei Zwiebeln.

Teisendorf – Kriegerdenkmal mit herrlich blühenden Rosen
Herrlich blühende rote Rosen schmücken derzeit am „Eingang“ zum Markt Teisendorf von Osten her vor dem Friedhof die Kriegerkapelle St. Michael. Die Parkanlage und damit auch diese herrlichen Rosen pflegen das ganze Jahr über die Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs. Die Kriegerkapelle - aus den in der Region des Rupertiwinkels abgebauten Nagelfluhsteinen errichtet und mit dem markant an einen Stahlhelm erinnernden Kupferdach versehen - entstand 1922 nach den Entwürfen des bekannten Teisendorfer Kunstmalers Anton Vitzthum  (1877 – 1931), der auch das große Gemälde im Inneren  erstellte – der Hl. Michael als Seelenführer mit einem sterbenden Soldaten. Die Tafeln mit den Namen der Gefallenen und Vermissten der vergangenen drei Kriege erinnern mahnend an das große Leid für das Land.

Badylon Freilassing neu nach dem Hochwasser Juni 2. Juni 2013

Heute ein bauliches Juwel inmitten der Stadt Freilassing: das neu errichtete Hallenbad Badylon mit großzügiger Sporthalle und Freizeitanlage.
Ganz anders sah es Anfang Juni 2013 aus. Das Hochwasser der Saalach überschwemmte große Teile der Stadt und das Gelände mit dem damaligen „Badylon“ mit Umfeld versank in Wasser und Schlamm. Gutachten brachten zu Tage, dass eine Renovierung des Bades nicht zielführend sein werde.
Inzwischen steht das Hallenbad Badylon auf neuestem Stand der Technik der Bevölkerung aus Nah und Fern seit der Eröffnung am 14. September 2019 zur Verfügung.