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90 Jahre und kein bißchen alt
Die Stoißeralm-Genossenschaft begeht ihr Jubiläum (Dezember 2018)


„90 Jahr und kein bisschen Alt“ – die Stoißeralm-Genossenschaft feierte ihr 90-Jahr-Jubiläum im Saal der Alten Post in Teisendorf und lud dazu mit der Vorstandschaft und den Mitgliedern der Genossenschaft alle ehemaligen Sennerinnen und die Lieferanten ein, dieses runde Jubiläum zu feiern.
Aus der Chronik der Stoißeralm: Der Bauer von Hinterstoiß am Stoißberg (Gmd. Anger) verkauft 1928 sein Anwesen samt dem Hälfteanteil der Stoißer Alm, um damit den Kauf des Bauernhofes Espannhausen auf der Öd /Teisendorf zu finanzieren. Als Ersatz für ihr 1926 verlorenes Schafweiderecht am Teisenberg kaufen 26 Freidlinger Bauern als Ersatz das Anwesen am Stoißberg mitsamt der Alm und gründen eine Genossenschaft. 1936 erneuern sie die 130 Jahre alte Almhütte. Nur neun Jahre später schießen die Amerikaner die Ober- und Unterstoißeralm auf der Suche nach SS-Soldaten in Brand und die Genossenschaft baut die Oberstoißeralm schon 1946 wieder auf. Der wohl schwärzeste Tag in der Geschichte der Alm: 16. Februar 1967 – die Alm brennt lichterloh. Bei der Winterübung der Gebirgsjägerkompanie Bad Reichenhall finden drei Soldaten in den Flammen den Tod. Der Wiederaufbau ist keine Frage. In gleichem Aussehen, jedoch mit besserer Innenausstattung ersteht die Alm neu und im Juli 1967 weiht Pfarrer Lindauer die Alm.
Und der Flyer beschreibt die Alm von heute treffend: Ein wunderbares Fleckchen hier oben auf dem Teisenberg mit der Aussicht hinaus in das Land über Salzburg und hinüber zu Untersberg, Hochstaufen, Zwiesel, die Loferer Steinberge und den Rauschberg. Der Blick schweift hinaus über die Berge, Felder und Wiesen des Chiemgaus, des Salzburger- und Berchtesgadener Landes. Eine leichte Wanderung aus allen Himmelsrichtungen führt herauf, eine wunderbare Aussicht, eine gute Brotzeit wartet – was will das Herz noch mehr!      
Vorstand Heini Koch gegrüßte die zahlreich erschienen Gäste ging mit seinen Worten auf die Geschichte der Alm und damit der Almgenossenschaft ein. Er bedankte sich bei seinen Vorstands- und Genossenschaftskollegen, den Lieferanten für die gute Zusammenarbeit, allen Voraus der Brauerei Wieninger, die von Anfang an für die Almgenossenschaft da ist. Er bedankte sich bei den Sennerinnen für Ihre „Sommer auf der Alm“ und das Kommen zum Jubiläum und er bedankte sich bei den Vielen, die zum Gelingen der Almsommer beitragen. Heini Koch dankte mit einem Blumenarrangement Hilde Birnbacher, deren Mann Rupert 27 Jahre in der Vorstandschaft tätig war und sie wohl „viele Sonntage auf ihren Mann wegen dessen Pflichten um die Stoißeralm verzichten musste“. Pfarrvikar Horst Kress erinnerte sich in seinen Grußworten an seine vielen Besuche auf der Alm – sei es zu Almmessen oder aber auch zum Schafkopfen. Teisendorfs Bürgermeister Thomas Gasser übernahm es auch in Abstimmung mit Angers 2. Bürgermeisters Markus Winkler, der Genossenschaft zum Jubiläum zu gratulieren. Gar nicht leicht viel es den beiden Gemeinden zu entscheiden, wer die Rede halten darf, liegt die Alm doch auf dem Gemeindegebiet von Anger, gehört aber mit der Almgenossenschaft Freidling Teisendorfer Bürgern.
Für die Kurzweil des Jubiläumsabends sorgten unbekümmert die Buben Michi Hogger und Markus und Seppi Klinger mit gelungenem Spiel auf der Ziach und „Trumpf oder Kritisch“ (Tobias Mühlbacher, Valentin Gafus und Markus Schroll), die die Gesellschaft mit ihren Stückl bestens unterhielten.       
Unter dem Titel „Staad wern“ nahmen Hans und Rosi Fürmann die Jubiläumsgesellschaft mit auf eine kurzweilige Reise durch verschiedenes Brauchtum der Advents- und Weihnachtszeit und ließen sich zurücklehnen bei herrlichen, großformatig projizierten Bildern der Heimat des Rupertiwinkels, des Berchtesgadener Landes und des nahen Salzburg.