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Leonhardiritt am Pfingstmontag in Holzhausen


„Seit Menschengedenken wurde die Figur des heiligen Leonhard aus dem Altar des Holzhauser Kircherls genommen und beim Leonhardiumritt mitgeführt. Aus Denkmalschutzgründen ließ dann die Leonhardigilde vor mehr als 20 Jahren eine Kopie des heiligen Leonhard anfertigen, denn die wertvolle Figur des Heiligen aus dem Altar sollte beim Umritt nicht weiterhin ins Freie gebracht werden!“ Martin Seidl, der Vorstand der Leonhardigilde Holzhausen, erzählt aus der so interessanten Geschichte des bereits im Jahre 1612 in einem Rechnungsbuch der Pfarrei Teisendorf erstmals erwähnten Bittganges „so mit dem Chreuz umb die Pfarr gangen“. Der Pfingstmontag war weit und breit auch der Garant für schönes Wetter. Als nun diese Kopie des Heiligen erstmals mitgeführt wurde, ließ seit vielen, vielen Jahren erstmals das Wetter an diesem Pfingstmontag zu wünschen übrig. „Der Neue Heilige kann das Wettermachen nicht so gut wie der Alte“, konnte man damals dann hören.

An die 6000 Zuschauer zieht der Leonhardiritt alljährlich in das kleine Dorf Holzhausen in der Gemeinde Teisendorf. Sie alle erleben bei hoffentlich herrlichstem weiß-blau-bayerischen Wetter an die 350 für den Umritt festlich hergerichtete Pferde mit ihren Reitern oder Führern, die gelebtes Brauchtum und die Liebe und Ehrfurcht zu ihren Tieren begreifbar machen. „Der Heilige sorgt hoffentlich in diesem Jahr wieder für herrlichstes Wetter,“ so schmunzelnd Martin Seidl. „Ergreifend schön und zugleich ein erhebendes Gefühl, zu sehen, wie die Reiter den Hut abnehmen und so den Segen für sich, für „Roß und Reiter“ in gebührender Weise empfangen“. Ein Urlaubsgast aus dem „Hohen Norden“, der direkt von der gegenüberliegenden Straßenseite beobachten konnte, wie Monsignore Karl Ellmann am Leonhardikircherl den Segen für Roß und Reiter spendete, ist begeistert von all dem, was er hier zu sehen bekam. Die nach dem Schlusssegen des Feldgottesdienstes aus voller Kehle gesungene Bayernhymne hatte es dem Urlaubsgast dann ganz besonders angetan.


Alle, das ganze Dorf Holzhausen, die ganze Gemeinde Teisendorf und das ganze umliegende südostbayerische und nahe Salzburger Gebiet zeigen in ihrer Teilnahme am Umritt oder als Zuschauer, dass sie hinter diesem Brauchtum stehen, das mehr ist, als „einfach um den Ort reiten“!
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