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„Die Milch macht's“ – nur ein Werbespruch oder eine Lebenseinstellung

Seit Menschengedenken prägt die Landwirtschaft Mensch und Kultur im südostbayerischen Raum. Sie ernährt die Menschen, gab und gibt Arbeit und formte durch die Bewirtschaftung unsere Landschaft zu einer wunderbaren Kulturlandschaft. Die vier Jahreszeiten gaben und geben den Rhythmus des Lebens vor und Kirchenjahr und gelebtes Brauchtum lässt sich nicht wegdenken aus dem Alltag der ländlichen Bevölkerung.

Die Landwirtschaft im Voralpenland spezialisierte sich in den letzten Jahrzehnten immer mehr weg von der Grundversorgung der eigenen Familie und der Bevölkerung hin zu vornehmlich Milchviehwirtschaft. Die hierfür besonders geeigneten klimatischen Verhältnisse mit verhältnismäßig viel Niederschlag - um die 1200 ml/qm – und gemäßigten Temperaturen lassen wertvolle Futtergräser gedeihen. Getreide hingegen liebt mehr die Trockenheit und Wärme und tritt daher in den Hintergrund. Die Flächen eignen sich zudem auch nur bedingt zum beackern, sind stark erosionsgefährdet.

„Ich habe meinen Hof von meinen Eltern übernommen, wie diese bereits von ihren Eltern und ich will versuchen, einen intakten Hof an meine Kinder weiterzugeben.“ Ein Bauer bringt es auf den Punkt: „Nicht nur der Zweck des Erwerbs, sondern eine der Landwirtschaft eigene Lebenseinstellung gehören zusammen. Gesunde Lebensmittel zu erzeugen, die Kulturlandschaft durch maßvolle Bewirtschaftung zu erhalten, mit Nachhaltigkeit wirtschaften, sinnvoll mit dem Ererbten umgehen …“ Das Wachsen und Gedeihen, das Wissen um den ökologisch Kreislauf, die Natur und der Mensch in einem Umfeld mit viel Freiraum,  Idealismus und Individualität, das sind Beweggründe, diesem zeitaufwendigen Beruf mit Freude und Überzeugung nachzugehen.

„Die Milch macht's“ – nur ein Werbespruch oder eine Lebenseinstellung.