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Zum Heiligen Abend erblühen die Barbarazweige

4. Dezember – der Tag der Hl. Barbara, man schneidet einen Kirschbaumzweig und stellt diesen in einer Vase an einem warmen Ort in der Wohnung auf. Zu Heiligabend zeigt er dann seine Blüten und bringt durch das Aufblühen Glück für das kommende Jahr.  Symbolisch stehen die aufgeblühten Zweige für Christus, den Spross aus der Wurzel Jesse: Wenn die Knospe die enge Hülle sprengt, erwacht der Gläubige durch die Geburt des Erlösers zu neuem Leben.

Die Hl. Barbara schützt als eine der 14 Nothelfer und eines der Drei Heiligen Madl‘n besonders vor jähem Tod und wird als Beistand der Sterbenden angerufen.  Der Bergbau verehrt sie als Patronin,  sowie die die Geologen, Architekten, Maurer, Steinhauer, Zimmerleute, Dachdecker, Elektriker, Bauern, Metzger, Köche, Feuerwehrleute, Totengräber, Hutmacher, Waffenschmiede, Sprengmeister, Buchhändler, Bürstenbinder und Goldschmiede; die Mädchen und die Gefangenen rufen sie ebenso an,  wie sie bei Gewitter, Feuersgefahr, Fieber, Pest und jähen Tod helfen soll.

Barbara war vielleicht Märtyrerin unter Kaiser Gaius Galerius Valerius Maximinus (Anfang des 4. Jhd), genannt Daja, sie ist aber historisch eher unwahrscheinlich. Ausführlich berichten Legenden von Barbaras Schönheit und ihrem scharfen Verstand. Der auf seine bildschöne Tochter eifersüchtige heidnische Vater Dioskuros von Nikomedia schloss sie einen Turm  und wollte sie so am Heiraten hindern. Während der Vater auf Reisen war, ließ Barbara sich taufen. Darüber erzürnte sich der Vater so sehr, dass er sie dem römischen Statthalter Marcianus auslieferte. Sie blieb jedoch nach ihrem Martyrium standhaft. Daraufhin enthauptete der Vater sie der eigenhändig. Der Vater kam durch einen Blitzschlag ums Leben.

Viele Orakel ranken sich um das Aufblühen der Barbarazweige:  Wenn sie zu Weihnachten blühten, war nach dem Volksglauben eine reiche Ernte zu erwarten. Brach ein Mädchen die Zweige und pflegte sie und sie erblühten, so sollte sie im nächsten Jahr heiraten. Das Nichterblühen der Zweige bedeutete Unglück.